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Ökonomische Aspekte
Sojabohnen gehören mit einer Produktionsmenge von 262 Millionen t nach Mais, Weizen und
Reis zu den am meisten produzierten Lebensmitteln [36], [49]. Dadurch, dass Sojaprotein als
Nebenprodukt der Sojaöl-Herstellung anfällt, entstehen große Mengen an Sojaproteinen, die
bei einer Weltproduktion im Jahr 2010 (siehe Bild 83) [36] in der Größenordnung von
100 Millionen Tonnen liegen dürfte. Sojaöl ist mit einer Produktionsmenge von 40 Millionen
Tonnen im Jahr 2010 (siehe Bild 319, Kap. 16.1 Öle und Fette) das Pflanzenöl mit der zweit-
größten Produktionsmenge weltweit und wird nur noch von Palmöl übertroffen [36]. Sojaöl ist
damit auch einer der größeren Stoffströme der Menschheit (vergleiche Kap. 2.1).
Ein erheblicher Teil des Sojaproteins wird zu Tierfutter weiterverarbeitet, dennoch existiert
damit eine Rohstoffbasis, die z. B. im Vergleich mit der aktuellen Biokunststoffproduktion
sehr groß ist. Werkstoffliche Anwendungen auf Basis von Sojaprotein würden zunächst nicht
an einer limitierten Rohstoffbasis scheitern, wenngleich für die Tierfutter-Herstellung Ersatz-
stoffe benutzt werden müssten. Letztlich würde hier die Frage der Wertschöpfung und des am
Markt erzielbaren Preises über die Verwendung des Rohstoffs entscheiden.
Bild 83 Entwicklung der Weltbevölkerung ( ) und der Weltproduktion von Sojabohnen (■) seit 1960 [36].
Die Preise für die verschiedenen Soja-Produkte sind vergleichsweise niedrig, so liegt Soja-
Mehl bei 0,45 $/kg, Sojaprotein-Konzentrate zwischen 1,25 $/kg und 1,75 $/kg und die soge-
nannten Soja-Isolate bei 2,25 $/kg bis 2,50 $/kg [67].
Andere Quellen [11] sprechen von 0,50 €/kg für Sojaproteine und 1,10 €/kg für Weizenprotei-
ne. Die petrochemischen Bindemittel liegen bei 0,32 €/kg für UF-Harze, 0,55 €/kg für PF-
Harze und 1,80 €/kg für PMDI-Harze. Weitere Quellen geben ein Kostenverhältnis von UF-
 
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