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Abb. 4: Daniel Belasco Rogers während der Performance „The re-drawing of
everywhere we've been in Berlin since 2007“ am 25.11.2011 im Haus der Kultu-
ren der Welt Berlin.
Diese Performance steht, wie die gesamte Ausstellung „Tracing Mobility“, die
vom 24.11. bis 12.12.2011 im Haus der Kulturen der Welt in Berlin präsentiert
wurde, symptomatisch für den Einfluss und die Weiterentwicklung der Locative
Media im Kunstsektor. Der Ausstellungskatalog (Chalcraft/Schäfer 2011) wie
auch das „Tracing Mobility“-Symposium vom 26.11.2011 zeugen von einer
derzeitigen Verlagerung vom Mapping- zum Tracing-Begriff - so, als ob durch
die Mobilisierung ein anderes Bild gezeichnet würde, als ob man durch die
Nachverfolgung etwas anderes entdecken könne als durch den statisch gemapp-
ten Überblick. Im Ausstellungskatalog heißt es zu der finalen Doppelprojektion
- den zwei Zeichnungen von Sophia New und Daniel Belasco Rogers:
„The end result will be two carefully drawn images of the roads they have travelled down in
Berlin, revealing a personal map of a city's use over five years. In witnessing the visualisation of
one's archived mobility, what is conjured up is not only ‚traction' but also an accumulated life literal-
ly moving in the world, in time and as ever transient.“ (Ebd.: 46)
Insofern kann die ‚Re-Performance' von plan b durchaus als Kritik an einer
Sichtweise verstanden werden, die durch Traces nur wieder neue Panoramen
zeichnet und Pano-Rahmungen fortführt. Durch Traktion geraten (zumindest für
die Akteure) in situ gewonnene Wissensbestände in den Fokus, auch wenn diese
sich letztlich, wie die von Latour (2011: 53) beschriebenen Oligoptiken, ihrer
Sichtbarkeit entziehen. Folgt man jedoch den verbindenden Orten mithilfe eines
Stifts (vgl. Latour 2007b: 312) und betrachtet dabei lediglich das Endresultat,
gelangt man letztlich wieder nur zu neuen Bildfiktionen. Dass dies nicht nur ein
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