Geography Reference
In-Depth Information
einen Ort sehr anschaulich machen. Somit sind Konzepte denkbar, die auf der
Basis von locational privacy den Umgang mit der eigenen Privatsphäre und der
eigenen (Geo-)(Web-)Identität aus der Perspektive einer Kompetenzentwicklung
diskutieren und dabei gleichsam das Potential dieser neuen Informationsformen
sowie daraus entstehende räumliche Konsequenzen thematisieren lassen. Damit
sind mit dem Thema locational privacy große Herausforderungen für den Geo-
graphieunterricht verbunden, jedoch auch die Chance, den Umgang mit Geoda-
ten und dem geoweb als Kondensationspunkt einer Kompetenzentwicklung im
Bereich privacy zu nutzen.
4.2
Impulse für die Diskussion über eine Geodatenkompetenz
Die IKT haben auch für den Geographieunterricht einen Wandel im Prozess der
Erkenntnisgewinnung und der Analyse von Räumen hervorgerufen. In diesem
Kontext wird im Fach seit einigen Jahren der Umgang mit bzw. die Analyse von
Geoinformationen thematisiert. Hierbei sollen SuS alltagsnahe Problem- oder
Fragestellungen unter der Zuhilfenahme von aktuellen Geodaten/ Geoinformati-
onen und damit verbundenen Analysetechniken bearbeiten (vgl. u.a. DGfG 2007;
Lehrpläne in den verschiedenen Bundesländern, bspw. MSW NRW 2007, 2011;
Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport Berlin 2006). In diesem Zu-
sammenhang sollten die SuS sukzessive Basiskompetenzen zur Analyse räumli-
cher Daten erwerben und ein Verständnis für Prozesse, welche hinter der Erhe-
bung und Analyse von georeferenzierten Daten liegen, entwickeln. Die hierzu
notwendigen Geodaten lassen sich jedoch oftmals nur sehr schwer beschaffen,
sodass die Beispiele der Bearbeitung meist nur mittelbaren Bezug zur Lebens-
welt der SuS herstellen. Dabei ist es eher untergeordnet ein Problem der Gene-
rierung von Geodaten, da eben diese durch den täglichen Gebrauch von LBS und
IKT sehr zahlreich und zu einem nicht unwesentlichen Anteil durch die SuS
selbst generiert werden. In den meisten Fällen jedoch sind diese georeferenzier-
ten Daten für die eigene Nutzung nicht weiter zugänglich. Auch amtlich erhobe-
ne Datensätze lassen sich oft nur entgeltlich oder nur sehr eingeschränkt heran-
ziehen, obgleich sie der Steuerzahler selbst mitgeneriert hat und die Daten oft
anonymisiert bzw. nicht-personenbezogen dargestellt sind (vgl. z. B. Bayerisches
Landesamt für Vermessung und Geoinformation 2011). Doch gerade die le-
bensweltlichen Themen und Probleme sind es, die für die SuS Relevanz besitzen
und darüber hinaus verständnisintensives Lernen ermöglichen (vgl. Rhode-
Jüchtern 2010, Fauser 2002). Folgernd sollte eine kompetenzorientierte Bildung
im Bereich (neuer) Medien insbesondere auf die Arbeit mit Geoda-
ten/Geoinformationen im lebensweltlichen Kontext rekurrieren bzw. vorbereiten,
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