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der Technologien in den vergangenen Jahren stark verbessert und sich so der
Kreis der potentiellen Nutzer auch um weniger technikaffine Menschen erweitert
hat. Die Fragen nach dem Umgang mit den z.T. personenbezogenen Daten und
damit verbundenen Fragen des Datenschutzes sind bei Kindern und Jugendlichen
dagegen nur mäßig ausgeprägt, da sich dieses Themenfeld u.a. sehr abstrakt
hinsichtlich der dahinter stehenden Prozesse und Funktionen darstellt (siehe Kap.
3). Jugendliche sind bzgl. ihrer Daten im Internet in den vergangenen Jahren
zwar sensibler geworden und setzen sich zunehmend mit dem Thema Daten-
schutz auseinander. Den Stellenwert, den Daten und damit Informationen in der
heutigen Wissensgesellschaft für Unternehmen und Institutionen besitzen, sowie
die Reichweite der potenziellen Datenverarbeitung schätzen sie jedoch gering ein
und sehen deren Nutzen häufig auf Werbezwecke beschränkt (vgl. MpFS 2011:
50ff).
Im Kontext der Verbreitung und Entwicklung der IKT ist auch der Diskurs
um Kompetenzbildung im Bereich ‚neuer Medien' auf einer neuen Stufe ange-
langt. Bildungsträger, allen voran Schulen der primären und sekundären Bildung,
sind mehr denn je mit den Herausforderungen der Entwicklung im Bereich der
IKT und deren gesellschaftlichen Auswirkungen konfrontiert. Dieser Diskurs
geht aktuell sogar so weit, dass Zweifel an der Kompetenz der schulischen Bil-
dungsinstitutionen bzgl. einer angemessenen Reaktion auf dieses Problem geäu-
ßert werden oder aber dass die Einführung eines eigenständigen Unterrichtsfachs
‚Medienkompetenz' in den Bildungskanon der Schulen gefordert wird (vgl.
Muschel 2011). Dabei ist die Integration respektive die Förderung von Medien-
kompetenz auch im Kontext Schule nichts Neues, jedoch hinken die curriculare
Einbindung und die kompetenzorientierte überfachliche Förderung im Bereich
der Medien den technischen und gesellschaftlichen Entwicklungen hinterher
(vgl. z. B. Rasche 2009: 53f). Unabhängig von der Art der Integration von Medi-
enkompetenz an Schulen ist es weitgehender Konsens, dass Schule einen Beitrag
zur Kompetenzförderung leisten muss und damit das Lernen über und mit neuen
Medien relevant für den Unterricht ist.
Umso erstaunlicher ist es, dass die Diskussion über den kompetenten Um-
gang mit (personenbezogenen oder -beziehbaren) Daten in einigen in der Sache
gefragten Unterrichtsfächern noch wenig fortgeschritten ist, obgleich prominent
gewordene Beispiele im Bereich von social media und mobilem Internet insbe-
sondere in jüngster Zeit die Frage nach einem kompetenten Umgang mit den
eigenen Daten und der eigenen Privatsphäre aufwerfen (vgl. Denkler/Weiss
2012). Hierfür bieten aber insbesondere georeferenzierte personenbezogene
Daten einen günstigen Ansatzpunkt, da sie zum einen die Berücksichtigung der
Lebenswelt der SuS zulassen und sie zum anderen die Problematik der Er-
schließbarkeit individuellen Handelns durch die Zurückführbarkeit der Daten auf
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