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der man nach wenigen hundert Me-
tern den dichten Wald erreicht. Dort
fließt ein Bach, dem man zu Fuß auf-
wärts folgt; an verschiedenen Stellen
stößt man auf warme Quellen, die sich
in das kühle Bachwasser ergießen.
Schulbesuch für
möglichst viele Kinder
Von Harald Kreutzer
Madagaskar Vision e.V. ist ein deutsch-
madagassischer Verein mit Sitz in Nieder-
sachsen und einer Außenstelle in Antana-
narivo, der als Schwerpunkt die Vermitt-
lung von Bildungspatenschaften zwi-
schen deutschen Privatpersonen und Ins-
titutionen und Schulen in Madagaskar
hat. Die Spender und Madagaskar Vision
e.V. ermöglichen Jahr für Jahr die Förde-
rung von zwanzig Schulen mit über
5000 Kindern. Die Aktivitäten konzen-
trieren sich auf die Region Brickaville an
der Ostküste von Madagaskar. Privatper-
sonen oder Institutionen spenden monat-
liche Beträge ab 30 Euro. Diese Gelder
können nach Ermessen eines Lehrer- und
Elternkomitees für die Schulen verwendet
werden. Eingesetzt werden die Gelder
überwiegend für den täglichen Schulbe-
darf der Kinder (Anschaffung von Lehr-
mitteln und Arbeitsmaterialien, zum Bei-
spiel Hefte und Stifte). Dies erleichtert
bzw. macht in vielen Fällen erst den Be-
such der Schule möglich, da den meisten
Jungen und Mädchen ansonsten aus fi-
nanziellen Gründen der Schulbesuch ver-
wehrt bleibt. Inzwischen kommen aus
den umliegenden Gebieten Schüler aus
nicht geförderten Schulen zu diesen
Schulen, wodurch sich dann im extrems-
ten Fall die Schülerzahlen an einer sol-
chen geförderten Einrichtung verdop-
peln. Gespendete Schulgelder werden
vor den Augen der versammelten Ge-
meinde übergeben. Dies führt zu einer
hohen Transparenz, da jeder Bewohner
das Recht hat, über die Verwendung der
Gelder Rechenschaft zu erhalten.
Toamasina
(Tamatave) XI/C3,D3
Toamasina (Tamatave) ist die einzige
Hafenstadt an der Ostküste mit mehr
als 200.000 Einwohnern. Sie wird -
wie alle Orte der Ostküste - alle fünf
bis zehn Jahre von Wirbelstürmen
heimgesucht, die die umliegenden
Plantagen zerstören und die Stadt
schwer beschädigen. Eindrucksvolles
Mahnmal an einen Zyklon vom Früh-
jahr 1996 ist der schief stehende
Leuchtturm am Nordende der Stadt.
Wenn ein paar Jahre kein Sturm gewü-
tet hat, sind die Palmenallee mit Villen
aus der Kolonialzeit, ein schöner Markt
und das Hafengelände sehenswert.
Einst war Toamasina (Tamatave) ein
Schlupfwinkel für Seeräuber, später
Anlaufpunkt für Sklavenhändler. Die
Betsimisaraka der Küste rüsteten Flot-
ten von großen Segelpirogen aus, um
an den Küsten weiter im Süden und
Norden, ja sogar auf den Komoren
Raubzüge und Gefangene zu machen,
die dann an Sklavenhändler verkauft
und von diesen zu den Märkten nach
Mauritius und La Réunion geliefert
wurden. Sylvain Roux, ein französi-
scher Statthalter Napoleons, der auch
Nosy Boraha (Ste. Marie) verwaltete,
Madagaskar Vision e.V., An den Ei-
chen 15, 26901 Lorup, Tel. 05954 647,
www.madagaskar-vision.de.
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