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Lac Alaotra gering. Hier kann man mit
ein wenig Glück Aufführungen des tra-
ditionellen Theaters (mpilalao), Faust-
kämpfe (moraingy) oder Volkstänze
erleben.
soa. Sie führen ein sehr einfaches Le-
ben, sind Holzfäller, Honigsammler
und neuerdings auch Reisbauern. Im
Übrigen bestreiten sie ihren Lebensun-
terhalt von dem, was der Wald ihnen
an natürlichen Produkten bietet, vor al-
lem nutzen sie Pflanzen des Urwalds
in vielfältiger Form zur Herstellung von
Naturmedizin.
Tanala
Die Tanala sind ein kleiner Stamm
im Regenwald östlich von Fianarant-
Das Ende
des Sakalava-Reiches
Speeren und nur wenigen Feuerwaffen ver-
sehen, konnte er die Machtübernahme
Frankreichs nicht verhindern. Er zwang die
Franzosen allerdings, den Hafen von Maha-
janga zu verlassen und Toamasina an der
Ostküste auszubauen, indem er die Trans-
portwege und Truppenbewegungen von
Mahajanga nach Antananarivo störte.
Schließlich wurde aber auch König Toera
von Kolonialtruppen gefangen genommen,
enthauptet und wie alle anderen Opfer die-
ses „Massakers von Ambika“ - wie die
entscheidende Schlacht genannt wird - in
einem Massengrab verscharrt. Sein Kopf
soll nach Frankreich gebracht worden sein,
um zu verhindern, dass sein Grab zur Kult-
stätte wird. Sein Bruder Igereza überlebte
die Schlacht, konnte mit der Familie des Kö-
nigs fliehen und nahm die heiligen Reliqui-
en des Sakalava-Reiches in seine Obhut.
Als der Sohn Toeras, Prinz Kamamy, voll-
jährig wurde, trat er die Nachfolge seines
Vaters an. Zwar konnte er keine weltliche
Macht mehr ausüben, denn die Franzosen
hatten das Sakalava-Reich abgeschafft und
ganz Madagaskar einer einheitlichen Kolo-
nialverwaltung unterstellt. Innerhalb seines
Stammes wurde er aber weiterhin als König
verehrt, und sein Wort hatte Gewicht. Das
hat sich bis heute nicht geändert, denn bei-
spielsweise würden nur wenige Sakalava es
wagen, ihre Stimme einem Kandidaten zu
geben, der nicht vom König empfohlen
wurde!
Die Sakalava, einst ein unbedeutender
Stamm, eroberten im 18. Jahrhundert den
gesamten Südwesten Madagaskars zwi-
schen den Flüssen Mangoky im Süden und
Manambolo im Norden und nannten es
das „Reich der Sakalava-Menabe“. Einein-
halb Jahrhunderte später wanderte ein Bru-
der des regierenden Königs nach Norden
aus und gründete dort ein weiteres Sakala-
va-Reich, das er „Sakalava-Boina“ nannte.
Die Brüder konnten ihr Land im Laufe der
Jahre sowohl nach Süden als auch nach
Norden weiter ausdehnen, wobei ihnen
der mit arabischen Händlern an der West-
küste blühende Sklavenhandel half. Er
brachte ihnen Waffen und Luxusgüter ins
Land und machte sie reicher und stärker als
ihre Nachbarn im Osten.
König Toera war Ende des 19. Jahrhun-
derts der letzte Herrscher über das gesam-
te Sakalava-Reich, das damals von Toliara
im Süden bis Nosy Be im Nordwesten
reichte. Jahrzehntelang lieferte er sich erbit-
terte Kämpfe mit den auf Expansion und
Beherrschung ganz Madagaskars ausge-
richteten Merina. Des Königs Ende aber
kam mit der Invasion Madagaskars durch
französische Truppen. Auch ihnen wider-
setzte er sich, doch mit seiner Streitmacht
von Kämpfern in Lendenschurzen, mit
 
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