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Künstler, Unter- und Oberhausabgeord-
nete, bestimmen das Straßenbild von
St. James, in dem es ruhig und würde-
voll zugeht.
Zur Stärkung
Der Besucher, der sich vor dem langen
Rundgang ein wenig stärken möchte,
sollte dies in 47 Ludgate Hill tun. Hier
befindet sich die sehr angenehme und
atmosphärereiche Weinbar La
grande marque (s. S. 181), in der auch
kleinere Mahlzeiten serviert werden.
C st. BRidE's chuRch *
[o12]
Unser Spaziergang beginnt an der St.
Paul's Cathedral. Vom Hauptportal über
Ludgate Hill in Richtung Westen gehend,
stoßen wir auf Ludgate Circus, wo die
Fleet Street ihren Anfang nimmt. Hier
befindet sich hinter Bürohochhäusern
verborgen auf der linken Straßenseite
die St. Bride's Church.
Londons „Pressekirche“ fiel 1666
dem Großen Brand zum Opfer und wur-
de wenige Jahre später von Christopher
Wren neu errichtet. 1940 legten deut-
sche Bomber das Gotteshaus in Schutt
und Asche, in den 1950er-Jahren finan-
zierten die Verlage der Fleet Street den
Wiederaufbau. Im Innern findet man
überall Gedenktafeln für Journalisten,
die in Ausübung ihres Berufes ums Le-
ben gekommen sind. Im Kirchhof liegt
Samuel Richardson (1689-1761) be-
graben. Richardson, Besitzer einer klei-
nen Druckerei, verdiente sich ein Zu-
brot, indem er schreibunkundigen Lieb-
habern leidenschaftliche Liebesbriefe
formulierte. Daraus entstanden seine
einfühlsamen Briefromane, die noch
Goethe begeistern und ihn zu seinem
„Werther“ inspirieren sollten. Das im
November 1740 publizierte dreibändi-
ge Werk „Pamela“, in dem eine Haus-
angestellte erfolgreich allen Verführun-
gen ihres Herrn widerstehen kann, gilt
bei britischen Literaturwissenschaftlern
als erster englischer Roman, neun Jah-
re später erschien „Clarissa Harlowe“.
Beide Titel erlangten hohe Auflagen und
waren beim Publikum ungemein beliebt.
Richardson gehört zusammen mit Daniel
Defoe und Henry Fielding zu den Vätern
des englischen Romans. Fielding übri-
gens begann seine literarische Karriere
mit einer geharnischten Attacke gegen
Richardson: Sein erstes Werk war un-
ter dem Titel „Shamela“ eine satirische
Antwort auf Richardsons schöngeistigen
Roman „Pamela“. Fieldings „Shamela“
hatte im Gegensatz zur der anderen
Protagonistin eine - wie uns eine eng-
lische Literaturgeschichte vermeldet -
„free and easy nature“. Richardson ver-
zieh Fielding diese Parodie sein Leben
lang nicht.
µ Fleet Street, Tel. 74270133,
www.stbrides.com, U-Bahn St. Paul's,
Mo-Fr 8-18 Uhr, Sa 11-15 Uhr,
So 10-13 Uhr, 17-19.30 Uhr
D inns of couRt *
[o12]
Auf unserem Weg die Fleet Street abwärts
stoßen wir auf der linken Straßenseite
immer wieder auf kleine Gassen, die zu
den Inns of Court, den Rechtsanwalts-
schulen, führen. Diese anheimelnde
Anlage mit ihren Innenhöfen, gepflegten
Rasenflächen und den zumeist im geor-
gianischen Stil errichteten Häusern, in
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