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Während der Gordon Riots, einer Re-
bellion der Armen und Besitzlosen,
brannten die Aufständischen das Ge-
fängnis nieder. In einer Ausstellung ver-
sucht die Clink Exhibition, ein kleines
Museum, die Schrecken darzustellen,
denen die Insassen damals ausgesetzt
waren.
µ Clink Street, Tel. 74030900, www.clink.
co.uk, Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa/So 10-21 Uhr,
Eintritt 5 £, U-Bahn London Bridge Station
DiE ELiSABEthANiSchEN
thEAtEr
Wenn man den Weg zurückgeht, die
Clink Street links liegen lässt und in die
Park Street (die erste Straße rechts) ein-
biegt, gelangt man in das „Theaterland“
der elisabethanischen Epoche! Zu Shake-
speares Zeiten hieß die Gasse Maid Lane.
Umgeben von Hochhäusern befindet sich
auf der linken Straßenseite eine Gedenk-
tafel, die uns daran erinnert, an welch li-
terarisch und kulturhistorisch bedeutsa-
mem Ort wir uns befinden: Hier stand
einst das berühmte Globe Theatre! Es
wurde seit 1576 von James Burbage un-
terhalten. Ursprünglich gab das erste
Theater jener Tage seine Aufführungen
nahe der City, in Shoreditch am nördli-
Ö anchoR PuB **
[P13]
Ganz in der Nähe, direkt am Flussufer
der Themse, steht der Anchor Pub, eine
der ältesten und berühmtesten Kneipen
Londons. Seit dem 15. Jh. gab es an die-
ser Stelle einen lnn unter dem Namen
Castle on the Hoop. 1509 erhielt der
Gasthof eine Alkohollizenz des Bischofs
von Winchester. Zu Shakespeares Zeiten
befand sich in dem Pub auch das erste
Bordell der Gegend. Rund 100 Jahre spä-
ter beobachtete Samuel Pepys von hier
aus den Großen Brand von London und
hinterließ eine drastische Beschreibung.
Wiederum ein Jahrhundert später sah
man den großen Samuel Johnson aus-
und eingehen.
Dr. Johnson, ein schreib- und diskus-
sionswütiger, lebenshungriger Gelehrter,
gehörte zu den schillerndsten Persönlich-
keiten im London des 18. Jh. Einsamkeit
war ihm ein Gräuel und so durchstreif-
te er die Salons und Pubs der gesamten
Stadt und schaute dabei dem Volk „aufs
Maul“. Ständig auf der Suche nach aus-
sagekräftigen Begriffen und Texten, be-
gann er, die englische Sprache, die bis
dahin auf einem Gemisch aus keltischen,
romanischen und angelsächsischen Wor-
ten basierte, zu vereinheitlichen und
erstellte sein berühmtes, bis heute gülti-
ges Wörterbuch „A Dictionary of the Eng-
lish Language“. Von ihm stammt der viel-
fach zitierte Spruch: „Bist du Londons
müde, dann bist du des Lebens müde;
denn in London gibt es alles, was das Le-
ben bieten kann.“ Der „Gute Dr. John-
son“, wie er gemeinhin nur genannt wur-
de, lebte einmal gar ein ganzes Jahr lang
im Anchor: Die damaligen Pub- und Brau-
ereibesitzer Mrs. und Mr. Thrale waren
enge Vertraute des großen Meisters. So
rühmt sich der Anchor, des Doktors Lieb-
lingskneipe gewesen zu sein - ange-
sichts der Fülle an Bierhäusern, in denen
Johnson auf der Suche nach Geselligkeit
sein Ale trank, eine gewagte Behaup-
tung. Neben Samuel Pepys und Dr. John-
son verkehrten noch weitere berühmte
Männer vergangener Tage im Anchor:
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