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alten Schatzamt oder nach deutscher
Sprachregelung: dem Finanzministeri-
um. Hier steht auf einem Mittelstreifen
der Fahrbahn von Whitehall der im Jahr
1919 von Sir Edwin Lutyens geschaffene
Kenotaph, ein Marmordenkmal, das an
die Gefallenen des Ersten, später dann
auch des Zweiten Weltkriegs erinnert.
Alljährlich am Volkstrauertag (Remem-
brance Day), dem 11. November, legt die
Königin einen Kranz nieder und für weni-
ge Minuten ruht dann der gesamte Ver-
kehr. Am 11. November 1918 endete
der Erste Weltkrieg! Während in Deutsch-
land und vor allem im Rheinland dieses
Datum den Beginn des Karnvals einläu-
tet und ein Tag der Ausgelassenheit ist,
gedenken die Briten in stiller Eintracht ih-
rer Toten der beiden Weltkriege.
µ Downing Street, U-Bahn Westminster
weltliche Würdenträger hatten für die
damalige Zeit bedeutende Befugnisse.
1265 rief Simon de Montfort erstmals
Vertreter des Adels, des Bürgertums
und der Städte ohne den König selbst
zusammen. 1295 fand das sogenannte
Model Parliament statt, ein Gedanken-
austausch zwischen Eduard I., dem Adel
und dem Klerus sowie Ständevertretern
aus Grafschaften und Städten. Der Herr-
scher benötigte nun das Einverständnis
der Lords und Bischöfe sowie der Com-
mons (dem Bürgertum), wenn er Kriege
führen oder Steuererhöhungen durch-
setzen wollte. Etwa ab 1375 gab es ei-
nen Sprecher, den Speaker, der als Ver-
treter der Commons deren Entscheidun-
gen bekannt gab. Um 1450 erkannte der
damalige Monarch die Standesvertretun-
gen der Lords und der Commons endgül-
tig an - ab nun gab es ein Ober- und ein
Unterhaus.
Am 5. November 1605 trug sich in den
Kellergewölben des Oberhauses der Gun-
powder Plot („Pulververschwörung“) zu.
Guy Fawkes, ein konvertierter Katholik,
wurde in letzter Minute dabei ertappt, wie
er mittels einer großen Menge Schwarz-
pulver Jakob I., seine Minister und die
Lords in die Luft sprengen wollte. Nach
dem Anschlag sollte ein katholischer
Monarch auf den Thron gesetzt werden.
Fawkes und seine Mitverschwörer wur-
den hingerichtet, es geht aber das Ge-
rücht um, der Geheimdienst selbst habe
das Attentat vorbereitet, um die Katholi-
ken in Misskredit zu bringen. Jedes Jahr
nun werden vor der Parlamentseröffnung
die Keller des Gebäudes nach einem fest-
gelegten Ritual durchsucht und jährlich
am 5. November haben am Guy Fawkes
Day vor allem die Kinder ihren Spaß. An
diesem Tag werden im gesamten Land
Þ housEs
of PaRLiamEnt ***
[m14]
Whitehall öffnet sich auf den Parliament
Square und hier ragen die wuchtigen
neogotischen Bauten der Londoner Par-
lamentsgebäude in den Himmel.
Unbedingt sollte man auf der West-
minster Bridge die Themse überqueren,
um von der anderen Flussseite aus die
unvergleichliche „Skyline“ auf sich wir-
ken zu lassen. Die Ursprünge des eng-
lischen Parlaments datieren ins 13. Jh.,
schon damals beriet sich der Monarch
mit seinen Lehnsträgern. Seit 1215,
dem Jahr der Magna Charta, musste
sich auch der König dem herrschenden
Recht unterordnen und geistliche wie
Big Ben - eines der bekanntesten
Wahrzeichen Londons
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