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Ü BanquEting housE ** [m13]
Gegenüber den Horse Guards liegt eines
der architektonisch bedeutsamsten Bau-
werke Londons: Banqueting House. Ent-
worfen wurde das Bankettgebäude im
palladianischen Stil 1619 von Inigo Jones,
bereits drei Jahre zuvor hatte Jones das
Queen's House in Greenwich (s. S. 220)
ebenfalls nach dieser klassischen Lini-
enführung der italienischen Renaissance
errichten lassen. Jones war mit diesen
Plänen seiner Zeit weit voraus, denn erst
ein Jahrhundert später setzte sich in Lon-
don auch bei anderen Architekten der Pal-
ladianismus durch. Banqueting House ist
der einzig verbliebene Rest des ehemali-
gen Palastes von Westminster. Die groß-
artigen Deckengemälde in dem 34 x 17 m
großen Zeremonien- und Bankettsaal im
Innern schuf Peter Paul Rubens, für die-
ses Werk wurde der flämische Künstler
geadelt. Nur bei gelegentlich stattfinden-
den Staatsempfängen ist Banqueting
House geschlossen, ansonsten kann es
besichtigt werden. König Karl I., dessen
absolutistische Politik gegen das Parla-
ment zum Bürgerkrieg führte, wurde am
30. Januar 1649 vor Banqueting House
geköpft. Eine Büste des Herrschers mar-
kiert im Treppenhaus die Stelle, wo Karl
durch ein Fenster das Schafott betrat.
An jedem ersten Montag im Monat,
mit Ausnahme des Augusts, finden in
Banqueting House mittägliche Lunch-
time-Konzerte statt.
µ Whitehall, Tel. 0870 7515178,
www.hrp.org.uk, Mo-Sa 10-17 Uhr,
Eintritt 4,80 £, U-Bahn Charing Cross
Ý doWning stREEt *
[m13]
Weiter auf der rechten Straßenseite sto-
ßen wir hinter dem Home Office, dem
Innenministerium, auf ein schmales
Gässchen, das in der Regel durch ein
hohes schmiedeeisernes Gitter - vor
über 20 Jahren auf Anordnung von Mar-
garet Thatcher errichtet - abgesperrt
ist: Downing Street. Seit dem Amtsan-
tritt von Robert Walpole haben hier alle
britischen Premierminister in Haus
Nr. 10 residiert. Im Erdgeschoss befin-
det sich der Sitzungssaal des Kabi-
netts, darüber liegen die Privatgemä-
cher des Premiers. In Haus Nr. 11 hat
der Schatzkanzler sein offizielles Domi-
zil. Der Straßenname geht auf den Par-
lamentarier und üblen Bodenspekulan-
ten Sir George Downing zurück, der die
Häuser anlegen ließ. Der Londoner Chro-
nist Samuel Pepys (s. S. 104) arbeitete
eine Zeit lang für Downing und schimpfte
ihn einen „perfiden Kerl“. Auf der ande-
ren Straßenseite dräut das gewaltige
Gebäude des Ministry of Defence, des
Verteidigungsministeriums.
An die Downing Street schließt sich das
Foreign Office, das Außenministerium,
an, gefolgt von The OId Treasury, dem
Vor Downing Streeet Nr. 10
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