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Paella - ein Arme-Leute-Gericht
Die weltberühmte Paella wird nur im Ausland als das typisch spanische
Gericht angesehen, in Spanien keineswegs. Das Reisgericht mit Fisch
und Meeresfrüchten heißt eigentlich Paella valenciana, weil es ur-
sprünglich aus dem Gebiet um Valencia stammt. Denn nur dort wächst
im Ebro-Delta in ausreichenden Mengen der benötigte Reis. Paella war
in Valencia nichts weiter als ein Arme-Leute-Essen: Man nehme viel Reis
und vermische ihn mit Fleisch- oder Fischresten. Erst später wurde das
Gericht dann verfeinert und vor allem mit dem teuren Safran gewürzt.
Die Zubereitung einer Paella erfordert viel Zeit, 45 Minuten gelten
als normale Wartezeit im Restaurant. Der Reis wird nämlich in einer be-
sonderen Paella-Pfanne (einer Pfanne mit zwei seitlichen Griffen) über
offenem Feuer gekocht, die Zutaten und Gewürze kommen in genau
festgelegten Abständen hinzu. In den meisten Restaurants wird eine Pa-
ella deshalb auch nur ab zwei Personen aufwärts angeboten. Sollte der
Kellner keinen Hinweis auf die lange Zubereitungszeit geben und das
Gericht gar nach kürzester Zeit servieren, wurde die Paella in der Mi-
krowelle erwärmt.
Auf der Speisekarte häufig angebotene Gerichte sind
panojas malagueñas, panierte Sardellenfilets, pescacito fri-
to , frittierte Fischchen, oder rape con patatas, Seeteufel mit
Kartoffeln. Gerne serviert man auch bacalao, Stockfisch,
und Muscheln der unterschiedlichsten Größe, Art und Zu-
bereitung, des weiteren Garnelen, Gambas und kleine
Tintenfische, als da wären: calamares en su tinta, kleine
Tintenfische im eigenen Saft geschmort, oder chopitos
bzw. chipirones, sehr kleine gegrillte Tintenfische - einfach
köstlich!
Weit verbreitet sind auch Eierspeisen, vor allem tortilla ,
ein Eieromelett mit Kartoffeln, manchmal aber auch mit
weiteren Zutaten. Ein pincho de tortilla („Stückchen tortil-
la“) zwischendurch dämpft den größten Hunger, und man
bekommt es in jeder Bar.
Getränke
Bier
Auch Kurzzeiturlauber lernen recht schnell wenigstens ein
spanisches Wort: cerveza . Tatsächlich hat der Bierkonsum
in Andalusien schon lange das Weintrinken in den Schat-
ten gestellt. Auf ein kleines Gläschen mal eben in die
nächste Bar gehen, auch schon mal morgens um 11 Uhr,
das gehört heute zum alltäglichen Leben. Trotzdem sieht
man selten einen Spanier sturzbetrunken. Ein kleines Gläs-
chen: ja, auch mehrmals am Tag, aber literweise Bier in sich
hineinschütten: nie! (Siehe dazu auch den Kasten auf
Seite 30.)
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