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entgegenstemmte. Männer und Frauen nutzten
die Gelegenheit, um Kraken zu fischen - schwind-
lig gemacht durch das süße Wasser des Tals.“ Der
Barranco ist heute zugeschüttet, über eine vier-
spurige Straße fegen Autos hinweg.
Vegueta
Bis heute hat sich die Vegueta das Ambiente der
Kolonialzeit bewahrt. An schattigen Plätzen und
verwinkelten Straßen ragen herrschaftliche Häu-
ser auf, bewohnt von den Abkömmlingen der
Konquistadoren, zumeist Notaren und Priestern,
Beamten und Großgrundbesitzern. Geöffnete
Portale geben den Blick auf arkadengesäumte Hö-
fe frei: Im Patio prangt ein Springbrunnen, die
hoch angesetzten Balkone sind aus Edelholz ge-
schnitzt.
Plaza
Santa Ana
An dem von Palmen begrenzten Platz vereinen
sich geistliche und weltliche Macht. Neben der
Kathedrale, deren dunkle Silhouette den Platz be-
herrscht, erhebt sich an der Nordseite der Bi-
schofspalast (Palacio Episcopal), an der Westseite
Hunde auf der Plaza Santa Ana -
ein kanarisches Verwirrspiel
Bewacht wird die Plaza von großen, in Bronze gegossenen Hunden.
Mythen und Spekulationen ranken sich um ihre Bedeutung. In touristi-
schen Werbeschriften heißt es, den Hunden verdanke der kanarische Ar-
chipel seinen Namen (lat. canis = Hund). Dabei beruft man sich gern auf
den römischen Schriftsteller Plinius den Älteren, demzufolge auf Gran
Canaria bei einer Reise des mauretanischen Königs Juba II. im Jahre
25 v. Chr. riesige Hunde gesichtet wurden. Diese These ist allerdings
durch Ausgrabungen nie bestätigt worden.
Unter Wissenschaftlern gilt es als wahrscheinlicher, dass der Inselna-
me auf die Canarii verweist, einen in Nordwestafrika ansässigen Stamm
der Berber, der ab 500 v. Chr. in mehreren Schüben auf den Archipel
übersetzte. Dies erklärt allerdings nicht die Anwesenheit der bronzenen
Hunde.
 
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