Environmental Engineering Reference
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2.5
Selbsthilfe zum Klimaschutz
Die Regierungen der meisten Staaten setzten heute den Klimaschutz nur halbherzig um.
Einige Interessengruppen hätten bei konsequentem Klimaschutz vermutlich finanzielle
Einbußen hinzunehmen. Daher versuchen diese mit ihrem politischen Einfluss das konse-
quente Umsetzen von Klimaschutzmaßnahmen zu verzögern. Gerne wird dabei auf andere
Nationen verwiesen, die noch weniger für den Klimaschutz unternehmen.
In extremen Lebenssituationen scheint so eine Handlungsweise undenkbar. Man stelle sich
vor, eine Gruppe vom Menschen sitzt in einem Boot, das Leck geschlagen ist. Gemeinsam
könnte man das Leck abdichten und eine Havarie abwenden. Aber niemand unternimmt
etwas und alle diskutieren, dass man sich erst in Richtung Leck bewegen würde, wenn alle
anderen auch erst einmal aufstehen. Da das nicht erfolgt, schauen nun alle gemeinsam zu,
wie das Boot langsam in den Fluten versinkt. Dabei ist es sehr wahrscheinlich, dass wenn
einer die Ärmel hochkrempelt und anfängt das Leck zu stopfen, auch die anderen nachein-
ander ganz freiwillig mithelfen, die Katastrophe zu verhindern.
Daher ist der Klimawandel kein Grund in Lethargie zu verfallen. Im Gegenteil - alle haben
die Chance, ihren eigenen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Einsparungen an Treib-
hausgasemissionen von 50, 80 oder gar 100 Prozent sind auch heute schon problemlos
möglich. Dem guten Beispiel werden dann mehr und mehr Menschen folgen. Damit lässt
sich auch ein wirksamer Klimaschutz erreichen. Eine Einzelmaßnahme allein kann dabei
noch nicht die Erderwärmung stoppen. Vielmehr sind es viele verschiedene Maßnahmen
die in der Summe das Klima retten werden. Vor allem regenerative Energien können
hierbei eine wichtige Rolle übernehmen, wie dieses Buch noch zeigen soll.
Ein aktiver Klimaschutz verlangt auch keine großen Opfer. Würden alle versuchen, nur die
folgenden Maßnahmen umzusetzen, wäre das Klima schon so gut wie gerettet:
Verzicht auf Produkte aus Tropenholz, die nicht aus nachhaltigem Anbau stammen.
Das FSC-Siegel kann bei der Kaufentscheidung helfen.
Verzicht auf Geräte (Kühlgeräte, Klimaanlagen, Wärmepumpen) mit FKW-haltigen
Kühlmitteln, da diese für mehr als 10 Prozent des Treibhauseffekts verantwortlich
sind. Werden diese Geräte nicht FKW-frei angeboten (z. B. Klimaanlagen in Autos
oder Wärmepumpen), sollten die Käufer auf die Hersteller Druck ausüben.
Konsequente Mülltrennung, Reduktion tierischer Nahrungsmittel und vermehrte
Verwendung von Bioprodukten und Produkten aus der Region.
Kauf von langlebigen Geräten und Produkten.
Konsequentes Energiesparen in allen Bereichen (vgl. Kapitel 3).
Wechsel zu einen unabhängigen grünen Energieversorger
Neubau und Finanzierung von regenerativen Energieanlagen (vgl. Kapitel 5 bis 14) .
 
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