Environmental Engineering Reference
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Abbildung 10.4 Temperaturen in Deutschland in 1000 und 3000 Metern Tiefe.
Grafiken: www.liag-hannover.de [Sch02]
Um die hohen Temperaturen erschließen zu können, sind Tiefenbohrungen nötig. Die
Technik ist bereits seit langem beispielsweise aus der Erdölförderung bekannt. Beim soge-
nannten Dreh- oder Rotarybohrverfahren treiben Motoren einen diamantbesetzten Meißel
in die Tiefe. Bei großen Tiefen lässt sich der Bohrer nicht mehr über ein Gestänge antrei-
ben, da die Belastungen durch die Verwindung und Reibung zu groß werden. Daher treibt
hier ein Elektromotor oder eine Turbine direkt den Bohrkopf an.
Auf der Oberfläche ist nur der eigentliche Bohrturm zu sehen (Abbildung 10.5) , der das
Bohrgestänge hält. Durch das Innere des Bohrers wird Wasser mit Drücken von bis zu 300
Bar in das Loch gepresst. Diese Spülung treibt zerkleinertes Gesteinsmaterial im Außen-
raum zwischen Meißel und Bohrloch an die Oberfläche und kühlt zugleich den Bohrer.
Durch den Bohrantrieb ist es auch möglich, die Bohrung gezielt aus der Senkrechten abzu-
lenken. Damit lässt sich mit an der Oberfläche dicht zusammenliegenden Bohrungen im
Untergrund ein größeres Gebiet erschließen.
Je nach Untergrund kann die Wand eines Bohrloches instabil sein. Um ein Einstürzen zu
verhindern, wird in größeren Abschnitten ein Stahlrohr hinuntergelassen und mit Spezial-
zement befestigt. Danach wird die Bohrung mit einem kleineren Bohrmeißel fortgesetzt.
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