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Teil aber aus radioaktiven Zerfallsprozessen. Der Erdmantel hat eine Dicke von rund 2900
Kilometern. Für uns erreichbar ist aber lediglich der obere Teil der Erdkruste.
Die Erdkruste und der oberste Teil des Erdmantels bilden die sogenannte Lithosphäre. Sie
hat eine Dicke zwischen wenigen Kilometern und mehr als 100 Kilometern. Sie setzt sich
aus sieben großen und etlichen kleineren Lithosphärenplatten zusammen (Abbildung 10.3) .
Diese recht spröden Platten schwimmen auf der Asthenosphäre, in der das Material nicht
mehr fest ist. Die Platten befinden sich in ständiger Bewegung. Vor allem in Gebieten, in
denen zwei Platten zusammenstoßen, gibt es häufig Erdbeben und Vulkane. Auch thermi-
sche Anomalien sind hier häufig zu beobachten. Hohe Temperaturen können dort schon in
geringen Tiefen auftreten, wodurch sich die Erdwärme besonders effektiv nutzen lässt.
Abbildung 10.3 Tektonische Platten der Erde. Quelle: US Geological Survey
Deutschland verfügt nicht über optimale geothermische Ressourcen. Das bedeutet nicht,
dass im Untergrund Deutschlands keine hohen Temperaturen existieren. Doch im Ver-
gleich zu einer geothermisch begünstigten Region wie Island, sind in Deutschland deutlich
größere Bohrtiefen erforderlich, um auf die gleichen Temperaturen zu stoßen.
Die besten Bedingungen in Deutschland finden sich im Bereich der Rheintiefebene
(Abbildung 10.4) . Hier sind bereits in 3000 Metern Tiefe Temperaturen von 150 Grad Cel-
sius oder mehr anzutreffen. Der durchschnittliche thermische Tiefengradient beträgt etwa
drei Grad Celsius pro 100 Meter. Danach wäre in 3000 Metern Tiefe etwa eine Tempera-
turzunahme von 90 Grad Celsius zu erwarten. In Island erreicht man solche Temperaturen
bereits in wenigen Hundert Metern Tiefe.
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