Environmental Engineering Reference
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Turbinen verarbeiten können, muss die überschüssige Wassermenge ungenutzt über ein
Wehr abgelassen werden.
Staustufen stellen ein Hindernis für Schiffe oder Lebewesen des Flusses dar. Mit Schleu-
sen parallel zur Staustufe können Schiffe den Höhenunterschied überwinden. Über eine so
genannte Fischtreppe neben der Wehranlage fließt eine gewisse Restwassermenge. Durch
die Fischtreppe ist eine Wanderung der Fische und anderer Wasserbewohner über die
Wehranlage möglich.
Die größten Laufwasserkraftwerke Deutschlands befinden sich am Rhein. Viele Anlagen,
wie beispielsweise das Laufwasserkraftwerk Laufenburg (Abbildung 9.9) , wurden bereits
in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts errichtet. Vor allem durch Modernisierung be-
stehender Anlagen lassen sich noch Ertragssteigerungen erzielen. Prominentestes Beispiel
in Deutschland ist die Modernisierung des bereits im Jahr 1898 fertiggestellten Kraftwerks
Rheinfelden, die im Jahr 2011 abgeschlossen wurde. Der Neubau erhöht die Leistung von
25,7 auf 100 Megawatt und steigert die Stromproduktion um mehr als das Dreifache.
Gleichzeitig verbessern moderne Fischpässe sowie Laich- und Aufstiegsgewässer die öko-
logische Situation.
Abbildung 9.9 Laufwasserkraftwerk Laufenburg. Foto: Energiedienst AG
Für den Neubau und die Modernisierung von Wasserkraftanlagen gelten in Deutschland
sehr strenge Umweltauflagen. Daher ist nicht zu erwarten, dass die Stromerzeugung aus
Flusskraftwerken hier noch wesentlich steigen wird.
Da der Höhenunterschied bei Flusskraftwerken meist nur wenige Meter beträgt, sind An-
lagen mit elektrischen Leistungen von deutlich über 100 Megawatt selten. Auch lässt sich
ein Flusskraftwerk meist nicht sinnvoll regeln. Es liefert rund um die Uhr Strom. Da sich
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