Environmental Engineering Reference
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Bei kleinen Anlagen kommt die Ossberger-Turbine zum Einsatz, die auch Durchström-
Turbine genannt wird. Diese erreicht etwas geringere Wirkungsgrade von rund 80 Prozent.
Die Turbine ist in drei Teile unterteilt, die getrennt mit Wasser beaufschlagt werden
können. Dies ist vorteilhaft bei Schwankungen des Wasserabflusses von kleinen Flüssen.
9.3
Wasserkraftwerke
Die Leistung, die dem Wasser entnommen werden kann, hängt im Wesentlichen von zwei
Parametern ab: der Abflussmenge und der Fallhöhe des Wassers. Fast alle Wasserkraft-
werke nutzen natürliche Höhenunterschiede durch technische Einrichtungen.
9.3.1
Laufwasserkraftwerke
Natürliche Flussläufe konzentrieren bereits große Wassermengen. Findet man nun eine
Stelle im Fluss, an der ein ausreichender Höhenunterschied vorhanden ist, lässt sich hier
ein Laufwasser- oder Flusskraftwerk errichten (Abbildung 9.8) . Ein Wehr erzeugt dabei
einen Rückstau. Dadurch ergibt sich direkt an der Staustufe ein Höhenunterschied der
Wasseroberflächen vor und hinter dem Kraftwerk. An der Staustufe läuft das Wasser durch
eine Turbine, die einen elektrischen Generator antreibt. Ein Rechen am Turbineneinlauf
verhindert, dass vom Fluss mitgeschwemmte Zivilisationsabfälle und Treibgut die Turbine
verstopfen. Ein Transformator wandelt schließlich die Spannung des Generators in die ge-
wünschte Netzspannung um.
Stauwehr
Transformator
Maschinenhaus
Oberwasser
Generator
Netz
Rechen
Unterwasser
Turbine
Abbildung 9.8 Prinzip des Laufwasserkraftwerks
Größere Wasserkraftwerke sind meistens so konstruiert, dass mehrere Turbinen parallel
laufen. Sinkt der Wasserfluss während trockeneren Perioden des Jahres, lassen sich ein-
zelne Turbinen stilllegen. Die verbliebenen erhalten dann immer noch nahezu ihre volle
Wassermenge. Das vermeidet, dass die Turbinen im Teillastbetrieb bei schlechtem Wir-
kungsgrad arbeiten. Führt der Fluss bei Hochwasser hingegen mehr Wasser mit sich als die
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