Environmental Engineering Reference
In-Depth Information
Professionelle Planungsbüros führen derartige Berechnungen wesentlich detaillierter mit
ausgereiften Computerprogrammen durch. Das Berechnungsprinzip gleicht aber stets den
hier vorgestellten Berechnungen. Neben der Ertragsberechnung ist auch die Optimierung
des Windparks Gegenstand der Planungen. Dabei umfasst die Optimierung verschiedene
Aspekte. Durch höhere Türme und größere Rotoren lässt sich beispielsweise der Anlagen-
ertrag erhöhen. Gleichzeitig steigen aber auch die Anlagenkosten stark an, sodass sich bei
einer bestimmten Turmhöhe und Rotorgröße ein wirtschaftliches Optimum ergibt. Weiter-
hin lassen sich durch eine leichte Änderung der Standorte einzelner Anlagen innerhalb ei-
nes Windparks die Verschattungsverluste minimieren.
www.volker-quaschning.de/software/windertrag
Online-Ertragsberechnungen für
Windkraftanlagen
8.5
Ökonomie
Kleinstwindgeneratoren sind bereits ab wenigen Hundert Euro zu erwerben. Ein einfacher
60-Watt-Windgenerator zum Batterieladen ist für etwa 500 Euro zu haben. Mast und Mon-
tage sind in dem Preis aber noch nicht inbegriffen. Mit gut 8 Euro pro Watt übertreffen die
Kosten dieses Windgenerators die einer Photovoltaikanlage um das Fünffache. Daher rech-
nen sich Kleinstwindsysteme bestenfalls nur an sehr windreichen Standorten und auch nur
dann, wenn der Strom nicht auch noch ins Netz eingespeist werden soll.
Mit zunehmender Größe sinken die spezifischen Kosten in Euro pro Watt für Windgenera-
toren. Für netzgekoppelte Windkraftanlagen im Megawattbereich muss man derzeit rund
900 Euro pro Kilowatt (€/kW) also 90 Cent pro Watt einkalkulieren. Turm und Montage
sind in diesen Preisen bereits inbegriffen. Auf Turm und Rotorblätter entfallen dabei rund
die Hälfte der Kosten (Abbildung 8.18) .
Hinzu kommen aber noch so genannte Investitionsnebenkosten für Planung, Erschließung,
Fundament und Netzanschluss in der Größenordnung von 30 Prozent der reinen Windener-
gieanlagenkosten [DEW02] . Für den schlüsselfertigen Windpark sind dann rund 1200 Euro
pro Kilowatt zu veranschlagen. Für einen kleinen Windpark mit vier Anlagen mit je 2,5
Megawatt belaufen sich die Projektkosten bereits auf 12 Millionen Euro. Je nach Standort
und Technik sind auch deutliche Abweichungen nach oben oder unten möglich. Für jähr-
liche Betriebs- und Wartungskosten sind rund 5 Prozent der Windenergieanlagenkosten
einzuplanen.
In der Vergangenheit wurden Windparks meist durch Betreibergesellschaften errichtet.
Eine Vielzahl privater Investoren finanziert dabei den nötigen Eigenanteil von 20 bis 30
Prozent zur Errichtung des Windparks. Der Rest der Finanzierung erfolgt durch Bankkre-
dite. Zur Rückzahlung und Tilgung dient die Einspeisevergütung. Die noch verbleibenden
Überschüsse werden dann an die Investoren ausgeschüttet. Läuft alles nach Plan, lassen
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