Environmental Engineering Reference
In-Depth Information
energie- und Photovoltaikausbau an Land zu forcieren und der Offshore-Windenergie
damit die nötige Zeit zur Entwicklung ausgereifter und konkurrenzfähiger Systeme zu
ermöglichen.
8.4
Planung und Auslegung
Wer eine Kleinstwindkraftanlage in seinem Garten errichten möchte, muss hierbei das
Baurecht des jeweiligen Bundeslandes berücksichtigen. Bis zu einer Gesamthöhe der An-
lage von 10 Metern ist der Bau in den meisten Bundesländern relativ problemlos möglich.
Dabei ist aber auch zu berücksichtigen, dass keine Nachbarn durch Lärm oder Schatten-
wurf gestört werden.
Deutlich komplexer ist die Genehmigung bei großen Windparks. Diese dürfen in erster
Linie nur auf Vorranggebieten errichtet werden, die Gemeinden und Kommunen im Rah-
men einer Raumplanung ausweisen. Die Planungs- und Genehmigungsregelungen sind in
den einzelnen Bundesländern leicht unterschiedlich. Über eine Bauvoranfrage lässt sich die
prinzipielle Genehmigungsfähigkeit eines Windparkvorhabens durch die Baubehörden
prüfen. Steht dem nichts im Wege, kann das Vorhaben offiziell beantragt werden.
Länderspezifische Anträge mit Formblättern und Erläuterungen sind bei den zuständigen
Behörden erhältlich. Neben der Anlagen- und Standsicherheit werden auch die Umweltver-
träglichkeit und die Auswirkungen von Schallemissionen und Schattenwurf überprüft.
Bevor man jedoch den manchmal steinigen Weg eines Antrags beschreitet, sollte erst ein-
mal überprüft werden, ob der ins Auge gefasste Standort technisch und ökonomisch für die
Errichtung eines Windparks geeignet ist.
Für eine optimale Windparkplanung ist die genaue Kenntnis der Windverhältnisse an ei-
nem Standort von essenzieller Bedeutung, da der Ertrag auch bei kleinsten Abweichungen
des Windangebots erheblich schwanken kann. Liegen keine Messwerte der Windge-
schwindigkeit in unmittelbarer Nähe des geplanten Standorts vor, ist zuerst die Errichtung
einer Messstation dringend zu empfehlen. Diese zeichnet die Windgeschwindigkeit min-
destens über ein Jahr auf. Die Ergebnisse sollten mit langjährigen Messwerten anderer Sta-
tionen verglichen und gegebenenfalls auf ein durchschnittliches Jahr korrigiert werden. Für
professionelle Windparks sollten renommierte Gutachter die Messungen und Berechnun-
gen durchführen und ein entsprechendes Windgutachten erstellen.
Sind brauchbare Informationen über die Windgeschwindigkeit vorhanden, können Com-
putermodelle die Windverhältnisse auf nahe gelegene Standorte oder für andere Höhen
umrechnen. Auch die Verschattungen durch andere Windkraftanlagen lassen sich in derar-
tige Berechnungen mit einbeziehen. Für die weiteren Berechnungen wird schließlich eine
Häufigkeitsverteilung der Windgeschwindigkeit in der Nabenhöhe der Windkraftanlage er-
stellt.
 
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