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Rastplatz für müde
Recherche-Füße: Brun-
nen auf dem Campo del
Santi Apostoli
Als Beispiel sei die
Straßenbeleuchtung
genannt. Venedig bei
Nacht war vor Jahrhun-
derten kein romanti-
sches Vergnügen. Die
Stadt war stockdunkel,
die Brücken hatten
noch keine Geländer
und schwimmen konn-
te fast niemand. Das
Risiko, überfallen und
ausgeraubt zu werden, war hoch. Für alle
diejenigen, die sich frei bewegen durften
- nur die Venezianer - hatte man eine
Idee, um Venedig bei Nacht sicherer zu
serreserven. Um Regenwasser zu spei-
chern, wurde auf jedem Platz ein Brun-
nen angelegt. Das ausgeklügelte Gefälle
der Plätze ließ das Regenwasser in un-
terirdische Zisternen fließen. Der feine
Sand darin reinigte das Wasser vom
Staub und Schmutz. Das gefilterte Was-
ser konnte dann mit Kübeln aus den
Brunnen, deren Schächte aus durchläs-
sigem Mauerwerk bestanden, geschöpft
werden. Dieses Brunnensystem war eine
wichtige Lebensader für die Versorgung
der Stadt. Schon im 14. Jahrhundert
wurden die ersten strengen Gesetze zum
Schutz der Brunnen erlassen. Für Zeiten
großer Trockenheit baute man 1540 au-
ßerhalb der Stadt zusätzlich Speicherbe-
cken, um Wasser aus der Brenta für Ve-
nedigs Bedarf zu sammeln. Die Berufs-
gruppe der Acquaroli holte mit eigenen
Transportschiffen Wasser in die Stadt
und füllte die ausgetrockneten Brunnen.
Selbstverständlichkeiten der heutigen
Zeit nimmt man in ihrer historischen Be-
deutung oft nicht mehr gebührend wahr.
Heim-Leuchtung: Eine der »heiligen« Later-
nen an einer Straßenecke
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