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Sieben Pilgerkirchen ließen die
Päpste errichten. Wer sie alle be-
sucht, erhält nach katholischer Über-
zeugung einen Ablass, das heißt, er
bekommt alle Sünden, die er bis zu
dem Zeitpunkt seines Besuchs an-
gesammelt hat, erlassen. Alle sie-
ben Kirchen sind architektonische
Meisterleistungen, die das Bewusst-
sein der Gläubigen ein Stückchen nä-
her zum Himmel rücken sollten. Wer
keine Zeit für so viel Frömmigkeit
hat, sollte zumindest die sehenswer-
te und zentral gelegene Santa Maria
Maggiore SS besuchen.
Im 17. Jh. wurde unter den Päps-
ten Urban VIII., Innozenz X. und Alex-
ander VII. das Stadtbild immer baro-
cker. Das Mäzenatentum des Klerus
nahm absurde Ausmaße an. Karrie-
ren wurden von denjenigen gemacht,
die besonders viel Geld in Gebäude,
Brunnen und Plätze investierten. Die
Künstler dankten es ihren Gönnern,
indem sie die Wappen und Symbole
der römischen Papstfamilien immer
wieder in ihre Kunst einarbeiteten.
Wie wirkungsvoll die Kunst des Ba-
rock ist, lässt sich am besten auf der
Piazza Navona Ø erfahren: Hier ste-
hen die bedeutendsten Werke der
barocken Baumeister Roms: der Vier-
strömebrunnen (Fontana dei Fiumi)
von Bernini und die Kirche San Agne-
se von Borromini.
Besonderes Augenmerk sollte der
Architekturfreund natürlich dem von
Bernini gestalteten Petersplatz Æ
mit den ihn umgebenden Kolonna-
den schenken.
Im 18. Jh. schließlich wurden durch
den Bau der Spanischen Treppe À
und der Fontana di Trevi Þ , in der
Anita Ekberg unter den aufmerksa-
men Blicken Marcello Mastroiannis
ihr berühmtes Bad genommen hat,
weitere barocke Akzente gesetzt.
Stil der Renaissance. Heute sind die
wichtigsten Fundstücke aus dem an-
tiken Rom in den Kapitolinischen Mu-
seen, am geografischen Mittelpunkt
Roms untergebracht.
Zu den während der Renaissance
entstandenen Bauwerken gehört der
neu gestaltete Vatikan mit der eben-
falls von Michelangelo gestalteten
Kuppel des Petersdoms Ç , der jetzt
zum endgültigen Sitz der Päpste wur-
de. Auch der Quirinalspalast, in dem
heute der italienische Staatspräsi-
dent residiert, zählt zu den wichtigen
Renaissancegebäuden Roms.
Raffael erhielt von Papst Julius II.
den Auftrag, die Sala della Segnatu-
ra im Vatikan neu auszumalen. Es
entstanden die „Stanzen des Raffa-
el“, die als Höhepunkt der Renais-
sancemalerei gelten. Auch wenn die
Schlangen vor den Vatikanischen Mu-
seen È abschreckend sind - der Be-
such lohnt sich auf jeden Fall.
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