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dem Weg in das 20. Jh. Auf den Wie-
sen in der Nähe des Petersdoms ent-
stand ein neues Stadtviertel, Pra-
ti, das mittlerweile eines der belieb-
testen und teuersten Wohngebiete in
Rom ist.
Als der Faschismus 1925 die Macht
in Italien übernahm, wurden ganze
Stadtteile niedergerissen, um Musso-
linis Traum eines imperialen Rom ent-
stehen zu lassen. Die Via della Conci-
liazione
Å
am Petersdom entstand
als Verbindung zwischen dem weltli-
chen und dem kirchlichen Rom. Ein
weiteres Beispiel für die Umgestal-
tung der Stadt durch die Faschisten
ist die Via dei Fori Imperiali [H7], die
1931-1933 errichtet wurde. Musso-
lini träumte schon seit der faschisti-
schen Machtergreifung davon, einen
Durchblick vom Nationaldenkmal an
der Piazza Venezia zum Kolosseum
zu schaffen. Ein jahrhundertealtes,
gewachsenes Stadtviertel fiel schließ-
lich dem Bau der Straße zum Opfer.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde Rom
unter dem leider mittlerweile von Epi-
gonen missbrauchten Architekturbe-
griff des „Razionalismo“ um endlose
triste Straßenzüge erweitert.
Das wichtigste architektonische
Projekt der vergangenen Jahre war
der Neubau des Auditoriums, einer
Konzerthalle im Norden Roms, nach
Plänen des Stararchitekten Renzo Pi-
ano. Das futuristische Gebäude verei-
nigt unter seinem Dach Konzerte aller
nur denkbaren Musikrichtungen.
Auf den Spuren der Illuminati
Die Bücher von Dan Brown gehören welt-
weit zu den meistverkauften Romanen der
vergangenen zehn Jahre. Mit „Illuminati“
hat Brown ein Buch geschrieben, das
hauptsächlich in Rom spielt. Der gleich-
namige Film mit Tom Hanks in der Haupt-
rolle hat dazu beigetragen, die Popularität
der Geschichte noch zu steigern. Man mag
über die haarsträubende Story rund um ein
geplantes Attentat auf den Papst denken,
was man will. Zumindest hat es Dan Brown
vermocht, die Besucher Roms auf die Sym-
bolik aufmerksam zu machen, die in der
Kunst und Architektur der Ewigen Stadt
eine große Rolle spielt. Auch wenn man-
ches falsch ist, was der Autor schreibt, er-
öffnet das Buch dem Rombesucher doch
eine neue Perspektive auf die Stadt. Und
für diejenigen, die es genau wissen wollen,
gibt es weiterführende Literatur über die
Fehler, die Dan Brown gemacht hat.
µ
Dan Brown: „Illuminati“, Bastei-Lübbe
Verlag (Taschenbuchausgabe)
µ
Dan Burstein: „Die geheime Bruder-
schaft - Dan Browns Illuminati ent-
schlüsselt“, Goldmann Verlag
Außerdem werden mittlerweile auch auf
Deutsch Stadttouren auf den Spuren der
Illuminati angeboten. Infos und Anmeldung
im Internet unter www.illuminatitour.com.
1870, als Rom Hauptstadt Italiens
wurde, begann die Bautätigkeit des
jungen Königreichs Italien. Pracht-
straßen und neue Gebäude entstan-
den: das mächtige Justizministeri-
um [F7] am Tiberufer, die platanen-
bewachsene Viale di Trastevere [F8]
im gleichnamigen Stadtteil und das
wirklich hässliche Nationaldenkmal
an der Piazza Venezia
Ð
. Der Tiber
wurde wegen häufiger Überschwem-
mungen eingemauert. Rom war auf
Piazza Navona
Ø
mit dem
Mohrenbrunnen und dem Vier-
strömebrunnen