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Wer Fleischspeisen
(carne)
mag,
wird feststellen, dass diese in Rom
teuer sind. Zu den Spezialitäten ge-
hört etwa Lamm, das in Rom nicht
wie im restlichen Italien
agnello
son-
dern
abbachio
genannt wird. Typisch
ist auch
saltimbocca alla romana,
dünne Kalbsschnitzel mit Salbeiblät-
tern und Schinkenscheiben belegt.
Auch die
porchetta
ist eine typisch
römische Spezialität: Ein Spanferkel
wird ausgebeint, mit Kräutern gefüllt
und im Ofen gebraten. In Scheiben
geschnitten, wird es gerne auf der
Straße als Imbiss verkauft.
Dass sich die römische Küche lan-
ge Zeit auf wenige Zutaten beschrän-
ken musste, lag auch an dem schlech-
ten Zustand der Landwirtschaft in der
Umgebung. Die römische Campagna
war jahrhundertelang ein Gebiet aus
unfruchtbaren Weiden und Sümpfen.
Deswegen wurden solch einfache
Gerichte wie die frittierten Zucchini-
oder Kürbisblüten geboren, die übri-
gens köstlich schmecken und gerne
in den Pizzerien Roms als Vorspei-
se serviert werden
(fiori di zucchine
fritte).
Auch Wildkräuter finden in der rö-
mischen Küche ihre typische Ver-
wendung: Wilder Rucola, Pimpernel-
le oder im Winter Puntarelle, eine bit-
tere Salatpflanze, die mit Knoblauch,
Sardellen und Olivenöl angemacht
wird.
Fisch
Fisch
(pesce)
ist eine der teureren
Speisen in Rom. Der Tiber hat nie be-
sonders viel Fisch geliefert und der
Zugang zum Meer war jahrhunder-
telang versumpft. Schon immer war
aber der Armeleutefisch
baccalà
(Stockfisch) weit verbreitet.
Wer gute Fischgerichte, Muscheln
und Meeresfrüchte zu sich neh-
men will, fährt am besten an den
Strand von Ostia
Ì
oder in das Fi-
scherdorf Fiumicino in der Nähe des
Flughafens.
Feinschmeckertipp
Zu den beliebtesten Spezialitäten
in Rom zählen die Artischocken. Sie
werden im Winter, wenn die Distel-
art geerntet wird, in vielen römischen
Restaurants angeboten. Die berühm-
teste Methode der Zubereitung heißt
alla guidia,
zu Deutsch: auf jüdische
Art. Die geputzten Artischocken wer-
den dazu in heißem Olivenöl gebra-
ten. Die besten Artischocken gibt es
natürlich im jüdischen Viertel Roms
bei
Giggetto
in der Via del Portico
d'Ottavia 21 a (s. S. 23).
Pizza
Ein wichtiges kulinarisches Thema
ist natürlich auch die Pizza. Gleich
vorneweg: Wir haben schon etliche
Briefe bekommen, in denen sich Le-
ser darüber beschwert haben, dass
es in Rom mittags keine Pizza gibt.
Dem ist leider so, der Pizzaofen wird
in Rom nun mal meist erst abends
angeheizt. Als Ausweichmöglichkeit