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Die Etrusker, die sich selbst Rasenna
nannten, kultivierten das Land zwi-
schen Arno, Tiber und Tyrrhenischem
Meer (von Tyrrhenoi, griech. für Etrus-
ker), beuteten die Erze und Mineralien
Elbas und der Colline Metallifere aus,
legten die Sümpfe der Maremma und
des Valdichiana trocken und bauten
eine Flotte auf, die einen schwunghaf-
ten Seehandel mit der gesamten da-
mals bekannten Welt ermöglichte. Ihre
größten Rivalen, die Phönizier und die
griechischen Kolonien in Sizilien und
Süditalien, waren gleichzeitig ihre
wichtigsten Handelspartner.
Die Etrusker gelten als rätselhaft, da
sie fast nichts hinterließen als Toten-
städte (Nekropolen) und Grabbeiga-
ben. Obwohl ihre Schrift mühelos ent-
ziffert werden kann, ist ihre Sprache
ein Buch mit sieben Siegeln geblieben.
Etrurien war ein Land der Kunst und
Kultur, die in vieler Hinsicht der grie-
chischen glich, aber auch der düsteren
Religion, zwanghafter Riten und der
Angst vor dem Tod. Ihre Wandgemäl-
de zeigen Jagdszenen, Festmähler,
Tanz und Musik, aber ebenso grausa-
me Dämonen, blutige Kulte und eine
ausgeprägte Todessehnsucht.
Die Römer
Die Römer begannen die Etrusker ab
dem 4. vorchristlichen Jahrhundert zu
verdrängen, übernahmen deren Ein-
richtungen und bauten sie weiter aus.
Dem Machtwillen und der straffen Or-
ganisation der aufstrebenden Zentral-
macht erwies sich der lose Städtebund
der Tusci nicht lange gewachsen. Städ-
te, die Rom freundlich gesonnen wa-
ren, wie Cortona, Fiesole oder Volter-
ra, blühten auf und wurden mit Thea-
tern, Thermen und Tempeln „zugepflas-
tert“, andere verloren an Bedeutung
und zerfielen zu Trümmern.
Solange die Römer von der neuge-
wonnenen Region profitierten, ging es
ihr gut. Kolonien und spätere Städte
wie Lucca, Pisa, Florenz und Pistoia
wurden aus dem Boden gestampft,
und große Verbindungsstraßen ange-
legt, die Tuscia mit der Metropole ver-
banden. Die 241 v. Chr. begonnene
Via Aurelia verlief entlang der Küste
bis zu den Marmorbrüchen von Carra-
ra und weiter nach Gallien, die einige
Jahrzehnte später in Angriff genom-
mene Via Clodia führte über Chiusi
und Arezzo bis Fiesole, eine weitere
Straße verband Fiesole und Florenz
mit Pistoia, Lucca und Pisa.
Etruskisches Tor in Volterra
 
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