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Im Ort selbst steht die schöne roma-
nische Pieve
San Pietro
(13. Jh., nach
Kriegsschäden 1946 wieder aufge-
baut) mit gefälligen
Robbiana
von
Andrea und Giovanni della Robbia,
von wo es nur wenige Schritte sind bis
zur lang gezogenen Hauptstraße
Via
Magi
mit dem Renaissance-Kirchlein
Sant'Agata
(Altar von Andrea della
Robbia, Holzkruzifix aus dem Trecen-
to) und dem wappengeschmückten
Palazzo Pretorio
(1255). Eine tolle
Aus-
sicht
hat man von der Promenade der
Via delle Maccione auf das Val d'Or-
cia und den Monte Amiata.
Unterhalb des Orts, an der Via Cassia,
steht die zweistöckige Medici-Villa
La
Posta
(von Buontalenti, 1584-87),
einst Zoll- und Poststation, später
Jagdhaus der Großherzöge und bis ins
20. Jh. hinein die einzige „standes-
gemäße“ und berühmt-berüchtigte
Unterkunft zwischen Rom und Siena,
in der noch Chateaubriand, Montai-
gne und Charles Dickens („eine zugi-
ge, knarrige, raschelnde, wurmstichige
Atmosphäre, wie ich sie nirgends
sonst erlebt habe“) abstiegen. Viele
hübsche Details: Pferdeställe, Wappen,
Medici-Brunnen.
Praktische Informationen
i
●
Ein kleines Juwel ist die
Locanda La Palaz-
zina
in
Le Vigne
(6 km Richtung Sarteano)
mit 10
DZ
in einem
eleganten ehemaligen
Jagdhaus
mit Pool
ab 100
●
inkl. BF
. Tel.
057
8
55771, www.
fattorialapalazzina.com.
⁄
Monte Amiata
Ü
XVII/B3
Allgegenwärtig beherrscht der Buckel
des erloschenen Vulkans, mit
1738 m
der höchste Berg der Toscana, das
sanftgewellte Umland. Seine dicht be-
waldeten Hänge, die sich bis weit ins
Orcia-Tal und die Maremma hineinzie-
hen und im Winter sogar das Skifahren
erlauben, sind, nur hier und da unter-
brochen von niedriger Heidevegetati-
on (Macchia, Wacholder, Rosmarin),
bis zum Gipfel vollständig mit Kastani-
en, Ahorn, Buchen und Tannen be-
deckt.
Das Gebirge mit seinen Wäldern war
wie unsere Mutter, die uns stillte
, ver-
klärte der Dichter Ernesto Balducci
nachträglich seine Heimat. Der karge,
steinige Boden gab jedoch kaum et-
was her, und im Schatten des Amiata,
eisig kalt im Winter und glühend heiß
im Sommer, herrschte deshalb jahr-
hundertelang unvorstellbare
Armut
und Not. Wer kein Auskommen als
Holzfäller, Köhler, Schreiner oder
Maultiertreiber fand (die Alternativen
heute heißen Forstwirtschaft oder Mö-
belfabrik), musste Schafe hüten, Pilze
sammeln oder ins
Bergwerk
gehen.
Schon die Etrusker bauten die metall-
Provinz:
SI,
Einwohner:
1300
Info.
Via Magi 57, Tel. 057 85 56 84 (nur
im Sommer 8-14 Uhr).
●
●
Rocca
und
Museo del Cassero,
April bis
Okt. 10-19 (im Winter 10-17) Uhr, 3
⁄
.
Markt.
2. und 4. Do im Monat.
●
N
Unterkunft
Im Ort, an der Umgehungsstraße Via Mat-
teotti,
La Torre
(**), 10 DZ 60
●
⁄
. Tel. 057
Blick auf den Monte Amiata
85 59 43.