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Jahr 294 v. Chr. keine Zeugnisse mehr
gibt, wurde Roselle von den Römern
eingenommen und bis zur Zeit des
Augustus (1. Jh. v. Chr.) zu einer römi-
schen Metropole ausgebaut. Unter
langobardischer Herrschaft wurde die
Stadt Bischofssitz und überstand auch
noch die fast vollständige Zerstörung
durch die Sarazenen (935), ehe die
Bischöfe 1138 ihren Sitz nach Grosse-
to verlegten. Die letzten Bewohner
verließen Roselle im 16. Jh. und über-
ließen sie dem Verfall. Die sich über
zwei Hügelkuppen erstreckende Etrus-
kerstadt wurde spätestens im 6. Jh. mit
einem 3,2 km langen Mauerring aus
immensen, bis zu 7 m hoch geschich-
teten Steinblöcken umgeben, inner-
halb dessen Steinbauten entstanden,
gepflasterte Straßen verliefen und ein
ausgeklügeltes System von Zisternen
und Kanälen die Wasserver- und
-entsorgung garantierte. Die römische
Eroberung brachte eine Verlagerung
des Stadtzentrums mit sich; die neuen
Herren füllten die Mulde zwischen
den Hügeln auf und errichteten dort
ihr Forum, das sich heute als weitläufi-
ges Ruinenfeld darbietet (Reste von
Wandverkleidungen, Marmor- und
Mosaikböden aus dem 2.-1. Jh.). Un-
weit einer befestigten Straße entstan-
den die Thermen und auf dem ehema-
ligen Nordhügel das ovale Amphi-
theater aus augusteischer Zeit. In ei-
nem südlich des Forums erst 1966 frei
gelegten Heiligtum entdeckte man 18
Marmorstatuen der julisch-claudi-
schen Kaiserfamilie (heute im Archäo-
logischen Museum von Grosseto) so-
wie Überreste einer römischen Villa.
einem festen Dach abgedeckt, weswe-
gen das Grab nicht zugänglich war
(und das kann dauern).
Noch weiter hügelab liegt die aus
der gleichen Zeit stammende und
ähnlich gigantische Tomba del Diavo-
lino 2, die noch einmal schön die Ge-
wölbekonstruktion der Etrusker (z. T.
restauriert) verdeutlicht. Massive Plat-
ten begrenzen den Eingang, die Wän-
de des Dromos sind aus geschichte-
tem Stein, in der Mitte der Grabkam-
mer ist noch der Sockel des Stützpfei-
lers erhalten geblieben. Das „Teufel-
chen“, nach dem das Grab benannt
ist, stellte sich im Übrigen als Bronze-
statuette des Totengottes Charon her-
aus; Diavolino 1 wurde abgetragen und
ist heute, wie fast alle Fundstücke Ve-
tulonias, im Archäologischen Museum
von Florenz (s. S. 170) zu bewundern.
Praktische Informationen i
La Taverna Etrusca, Restaurant im Ort mit
5 Terrassenzimmern und Panoramapool (!)
60-75
. Tel. 05 64 94 96 01, www.taverna
etrusca.it.
Die Gräber können (noch?) gratis besich-
tigt werden (tgl. 9 Uhr bis Sonnenuntergang,
elektronische Schließanlage), bei den Gra-
bungsfeldern (April bis Sept. tgl. 10-19, sonst
9-18 Uhr) zahlt man 2,50
Eintritt.
Museo Archeologico, Juni bis Sept. außer
Mo 10-14, 16-20, sonst 10-18 Uhr, 4,50
.
Roselle
Ü XIV/B2
9 km nordöstlich von Grosseto ein an-
derer Hügel, eine andere etruskische
Stadt. Auch Rusellae gehörte zum
Zwölfstädtebund und hatte seine Blü-
tezeit im 6. vorchristlichen Jh., doch
während es von Vetulonia nach dem
 
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