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Sehenswertes
der Skulptur im Geist der Antike ließ
Nicola Pisano zum ersten bedeu-
tenden Bildhauer der Neuzeit werden.
Seine Plastiken inspirierten nicht nur
Generationen von Bildhauern und Bau-
meistern nach ihm (von Jacopo della
Quercia bis Michelangelo), sondern
übten durch ihre Dreidimensionalität
und Dramatik auch einen wegweisen-
den Einfluss auf die neue Malerei der
Cimabue, Giotto und Duccio aus.
Campo dei Miracoli
Wie die Wolkenkratzer Manhattans ist
der Campo dei Miracoli, das Feld der
Wunder , Symbol wie Vorreiter einer
ganzen Epoche und auch ohne das
„Weltwunder“ seines Turms (der schon
schief war, als man ihn erbaute und „in
Wirklichkeit“ sich sogar noch mehr
neigt, als jedes Bild von ihm vermitteln
kann) etwas ganz und gar Einmaliges.
Der Campo dei Miracoli unterschei-
det sich von allen anderen Plätzen der
Toscana grundsätzlich. Er ist keine
Piazza, zentrales Manifest eines bür-
gerlichen und kommunalen Selbstver-
ständnisses, wie es erst in späteren
Jahrhunderten zustande kommen soll-
te, sondern ein separater, am Rande
der Stadt angesiedelter Tempelbezirk,
der in ganz Italien nur ein Pendant
kennt, den Vatikan. Und tatsächlich
suchte Pisa schon früh seinen eigenen
Weg zum Heil.
Nicht als Vasallen des Papstes sahen
sich die pisanischen Kreuzzügler auf
dem Weg ins Heilige Land, sondern
als Welteneroberer und „neue“ Rö-
mer, die in ihren Mauern das Himmli-
sche Jerusalem samt Heiligem Grab
und Felsendom wieder auferstehen
lassen wollten. Ihre unverblümt mit der
Ausbeute der Sarazenenkriege finan-
zierte Kathedrale schmückten sie un-
verfroren mit byzantinischen und isla-
mischen Stilformen, bauten römische
Triumphbögen und Skulpturen dran
und krönten sie obendrein mit einer
Statue der Jungfrau (statt mit einer
Orientierung
Wie Florenz erstreckt sich Pisa zu bei-
den Seiten des Arno. Der Campo dei
Miracoli (Domplatz) und das Centro
Storico sowie die meisten Sehenswür-
digkeiten und Hotels befinden sich auf
dem Nordufer, die „Neustadt“ des
19. Jh.s mit Bahnhof, Busbahnhöfen
und der Einkaufstraße Corso Italia auf
dem Südufer. Zentrum ist die Piazza
Garibaldi zwischen Ponte di Mezzo ,
die die beiden Stadtteile miteinander
verbindet, und dem mittelalterlichen
Borgo Stretto , der Hauptgeschäftsstra-
ße der Altstadt mit dem angrenzen-
den Marktviertel .
Die Orientierung fällt an sich leicht,
problematisch ist jedoch das fremden-
feindliche Einbahnstraßensystem, das
selbst versierte Autofahrer ins Schwit-
zen bringt. Für Tagesgäste gibt es ei-
nen riesigen, teilweise sogar gebüh-
renfreien Parkplatz außerhalb der
Stadtmauern am Campo dei Miracoli.
Übernachtungsgäste können mit einer
Bescheinigung ihres Hotels auch im
Centro Storico parken (im Einzelfall im
Hotel nachfragen).
 
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