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erregende Untiefen links und rechts
der Straße fast hautnahen Kontakt mit
Marmorbrüchen (speziell bei
La Piana
schräg gegenüber einem unvermeidli-
chen Souvenirshop).
Vorbei an weiteren Buden und Ge-
schäften gelangt man nach wenigen
Kilometern zum
Dorf Colonnata.
Von
„Ursprünglichkeit“ ist natürlich längst
nicht mehr viel vorhanden, trotzdem
ist es noch immer ein Erlebnis. Den
köstlichen
Lardo di Colonnata
kann
man hier überall kosten, jeder noch so
unscheinbare Krämerladen belegt ei-
nem für wenig Geld einen wunderba-
ren Panino.
von den Grafen Malaspina beherrscht
und fiel erst 1859 an die Toscana. Zen-
trum der freundlichen Residenz- und
Beamtenstadt ist die von Orangenbäu-
men gesäumte
Piazza Aranci
mit dem
Palazzo Malaspina
(1560, heute Prä-
fektur; die üppig verzierte Fassade ent-
stand erst um 1700). Im 1665 angefüg-
ten Loggienhof die absonderliche Ba-
rock-Grotte
Il Grotesco
mit Neptun
und Putten, und die faschistische Bron-
ze eines Fußballspielers (!) unter den
Arkaden des Obergeschosses.
Zwischen Palast und Berge zwängt
sich die Altstadt mit dem
Duomo San-
ti Pietro e Francesco
am Ende der Via
Dante, eher „repräsentativ“ als schön.
1389 spätgotisch begonnen, danach
höfisches Experimentierfeld von Re-
naissance bis Barock und schließlich
1936 von den Faschisten um eine klas-
sizistische Marmorverkleidung erwei-
tert. Das barocke Innere birgt Grab-
mäler des Malaspina-Clans und in der
Cappella SS Sacramento
(rechts vom
Hauptaltar) Reste eines Madonnen-
Freskos von
Pinturicchio
(um 1480).
Unbedingt lohnend ist ein Spazier-
gang zu der hoch über der Stadt thro-
nenden
Rocca Malaspina,
schon we-
gen der unvergleichlichen Aussicht.
Man staunt, wie dicht besiedelt die
Küste ist und Städte und Ortschaften
nahezu nahtlos ineinander übergehen.
Bereits im 10. Jh. entstanden auf der
Anhöhe erste Wehrtürme, im 13. wur-
den sie von einem Mauerring um-
schlossen, im 15. fügten die Malaspina
ein Renaissanceschloss hinzu und
sorgten im 17. für weitere Bastionen
und Befestigungen.
Rund um Carrara
Eine schöne Route führt in Kehren
empor zum 1357 m hohen
Campo
Cecina
(20 km) mit dem
Rifugio Car-
rara
(ganzjährig, 36 Betten)
,
im Winter
eine beliebte Skistation (Autobus ab
Carrara). Bei klarer Sicht hat man von
hier aus einen Panoramablick auf die
höchsten Gipfel der Apuanischen Al-
pen (
Pisanino
1945 m,
Sagro
1748 m,
Tambura
1889 m), Massa-Carrara, die
Versilia und das Meer.
Auf dem Rückweg führt die Route
über das mittelalterliche Burgdorf
Fos-
dinovo
(15 km) mit der
Rocca Malaspi-
na
(s. S. 449) und auf der Via Aurelia
zurück zum Ausgangspunkt, nach Car-
rara (16 km).
Massa
Ü
XI/B3
Die
Provinzmetropole
zu Füßen der
mittelalterlichen
Rocca
wurde mehr als
drei Jahrhunderte lang (1442-1741)