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An der Ecke Via Buia steht das Ge-
burtshaus des Barockkomponisten Lui-
gi Boccherini (1743-1805). Etwas wei-
ter südlich erheben sich der mächtige
Torre delle Ore , der Lucca bis 1471 die
Stunden schlug, die schon seit langem
verschlossene Kirche San Cristoforo
aus dem 13. Jh., früher zugleich Zunft-
haus der Weber und Stoffhändler,
gleich links von ihr Haus und Werk-
statt des Matteo Civitali , dem Renais-
sancebaumeister Luccas, und gegen-
über ein weiterer typischer Familien-
palazzo, die Casa di Monna Vanna
(No. 7). Die Ecke Fillungo/Via Roma
gilt als Herz Luccas. Hier trifft man
sich bei den Ruhebänken des „florenti-
nischen“ Palazzo Cenami von Nicolo
Civitali (1530), flaniert den Corso
hoch oder die wenigen Schritte bis zur
Piazza San Michele, oder man wirft im
Vorübergehen einen kurzen Blick auf
die im „typisch Luccheser Stil“ erbaute
Kirche San Giusto (12. Jh.) an der Via
Cenami. Kein Auswärtiger würde je
vermuten, dass er sich hier an der
„höchsten Stelle“ der Stadt befindet,
doch die Luccheser wissen es, denn
genau aus diesem Grund errichteten
einst die Langobarden an diesem Platz
ihre erste Kirche.
noch erhaltenen Teil der römischen
Stadtmauer birgt. (Besonders gut sind
die großen, roh behauenen Stein-
blöcke des Walls im Inneren der Kir-
che zu sehen.) Schon mehr als 100
Jahre früher hatte man dagegen den
Bau der wenige Schritte weiter nörd-
lich gelegenen romanisch-pisanischen
Santa Maria Forisportam begonnen,
die ihren denkwürdigen „Ehrentitel“
bis heute behalten hat. Als einziges er-
haltenes Tor des erweiterten mittelal-
terlichen Stadtrings erhebt sich gleich
westlich der Kirche die von zwei statt-
lichen, halbrunden Verteidigungstür-
men eingefasste Porta San Gervasio
von 1260.
Die letzten Überreste des breiten
Wassergrabens ( fosso ) rund um die
mittelalterliche Stadtmauer sind noch
in der Via del Fosso zu sehen. Der
funktionslos gewordene Graben führ-
te zur Ansiedlung zahlloser Färbereien
und Gerberwerkstätten und trieb Tag
und Nacht Tausende klappernder
Webstühle entlang der Straße an.
Gleich dahinter schließt sich der Park
der Villa Bottini an, zusammen mit
dem 1820 von Fürstin Elisa eingerich-
teten Botanischen Garten (150 m
weiter südlich) einer der wenigen öf-
fentlich zugänglichen Grünanlagen
Luccas. Nach Norden zu führt die Via
del Fosso über die barocke Mariensäu-
le der Madonna del Stellario (1687) auf
die gewaltige Franziskanerkirche San
Francesco zu. Mit dem Bau begann
man schon 1228, nur zwei Jahre nach
dem Tod des hl. Franz von Assisi; rie-
sig und leer ganz im typischen Stil der
Bettelordenskirchen das einschiffige
Forisportam
Das ganze Gebiet westlich der Nord-
Süd-Achse Via della Rosa/Via dell'Arc-
angelo Custode lag zur Zeit der Römer
„foris portam“, vor dem Tor.
Genau an der Stadtgrenze lag 1309
das kleine Kirchlein Santa Maria della
Rosa, deren Westwand den einzig
 
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