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Innere mit hoher Balkendecke und
eingelassenen Grabplatten. Stadtein-
wärts trifft man rechterhand der Via
Fratta auf die hübsche Kirche San Pie-
ro Somaldi, ein Dom im Miniaturfor-
mat mit zweigeschossiger Arkadenlog-
gia und grünweißer Marmorstreifung.
Im Türsturz des Mittelportals (1203)
übergibt Guidetto da Como, der Ar-
chitekt der Fassaden von Dom und
San Michele, Petrus den Schlüssel der
Stadt.
Palazzo Mansi
Der Stadtpalast der Familie, die
auch die berühmte Villa in den Luc-
cheser Hügeln ihr eigen nannte (s. u.),
wirkt von außen zurückhaltend, ist in-
nen aber umso prunkvoller mit Salons,
Ballsälen und Wandmalereien aus
dem 18. Jh. ausgestattet.
Höhepunkt ist die dekorative Came-
ra degli Sposi , ein opulentes Brautge-
mach im Rokokostil mit kostbaren
Luccheser Samt- und Seidenstickerei-
en. Mode und Accessoires des 18.
und 19. Jh. führt das einst im Palazzo
Controni-Pfanner beheimatete Museo
dei Costumi.
Die 1847 von Leopold II. anlässlich
Luccas Aufnahme in das Großherzog-
tum Toscana gestiftete Pinacoteca
enthält vornehmlich Gemälde des 15.
bis 18. Jh.s, darunter Werke von Fra
Bartolomeo , Andrea del Sarto , Vasari ,
Sodoma , Beccafumi und der Manieris-
ten Pontormo und Bronzino .
Museo Nazionale Villa Guinigi
Der lang gestreckte Backsteinpalast
des damaligen Stadtvogts Paolo Guini-
gi (1418-1420) beherbergt seit 1968
die Sammlungen des Nationalmu-
seums. Im Erdgeschoss römische Mo-
saiken und Säulen (zum Teil aus Santi
Giovanni e Reparata), etruskische und
ligurische Grabfunde, mittelalterliche
Tafelbilder und Bauplastiken und Wer-
ke des unermüdlichen Matteo Civitali.
Höhepunkt sind die berühmten Luc-
cheser Kruzifixe im ersten Saal des
Obergeschosses, darunter ein signier-
tes Kreuz von Berlinghiero Berlinghieri ,
der das Mosaik von San Frediano schuf
(um 1220), sowie das auf 1288 datier-
te Kreuz Deodato Orlandis , des Schöp-
fers der Fresken von San Piero a Grado
bei Pisa.
Neben wertvollen Seiden- und Bro-
katstoffen aus dem 16.-18. Jh. ist noch
die Gemäldesammlung mit einigen
(z. T. in Lucca entstandenen) Werken
Fra Bartolomeos erwähnenswert, da-
runter die monumentale Erscheinung
Gottvaters vor Maria Magdalena und
Katharina von Siena (1509).
Jugendstilvillen
Ein kurzer Spaziergang durch den
Viale Matteo Civitali (unweit der Por-
ta Santa Maria) führt an einigen zwi-
schen 1909 und 1914 von Gaetano
Orzali entworfenen Häusern vorbei;
besonders schön die Villa Barsanti
(No. 258) oder die Nummern 295,
312 und 396.
Auf der linken Seite des Bahnhofs-
platzes erhebt sich der Palazzo Giur-
lani von Belluomini und Chini , den
Neubegründern Viareggios (s. dort),
und etwas weiter östlich finden sich
weitere schöne Villen entlang des Via-
le Giusti .
 
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