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San Michele in Foro
Volto Santo. Streng, hölzern, düster,
mittelalterlich. Ein gewaltiger marmor-
ner Renaissance- Tempietto von Mat-
teo Civitali (1484) umschließt das
übermannshohe Kruzifix aus schwar-
zem Zedernholz, dessen bärtiger Hei-
land von den Menschen des Mittelal-
ters als ein „authentisches“ Bildnis
Christi verehrt wurde und bis heute
das Ziel zahlloser Pilger aus aller Welt
ist. Zwei noch heute bestehende Lu-
ken im linken Portal erlaubten den
Gläubigen, die die Stadt vor Sonnen-
aufgang verlassen mussten, einen letz-
ten Blick auf das Heilige Kreuz zu wer-
fen (s. auch Exkurs).
Das 1994 errichtete Museo della
Cattedrale gegenüber dem linken
Domflügel bewahrt neben anderen
Kirchenschätzen vor allem die kostba-
ren Roben und die Krone des Volto
Santo auf.
Von allen Kirchen Luccas zeigt die auf
dem Platz des antiken Forumtempels
1143 begonnene Michaelskirche am
stärksten Pisaner Formen. Im 14./
15. Jh. diente sie zudem als Versamm-
lungsort der Bürgerschaft, da Lucca
erst relativ spät ein eigenes Rathaus
baute. Die von einem kolossalen Erz-
engel Michael , dem Drachentöter, ge-
krönte Fassade mit vierstöckiger Log-
gia wurde wie die des Doms von Gui-
detto da Como entworfen, wirkt aber
verspielter und wollüstiger und bietet
eine wahre Orgie an Galerien, Mons-
tern, Fabeltieren, Ornamenten und ge-
drechselten Säulen, von denen nicht
eine der anderen gleicht. Eine „Schau-
wand“ sondergleichen - auch wenn
die extrem hoch über den Giebel ra-
genden Galerien darauf hindeuten,
 
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