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nem Juristen und Verseschreiber, der
um 1337 von einem unbekannten sie-
neser Künstler zwischen den Kirchen-
patronen dargestellt wurde, und ein
gemaltes
Kruzifix
des Florentiners
Coppo di Marcovaldo
(um 1275). In
der
Cappella di San Jacopo
steht der
berühmte, vollständig mit Reliefs
verkleidete
Silberaltar,
ein Meister-
werk toscanischer Schmiedekunst, an
dem gleich mehrere Generationen
von Künstlern von der Gotik bis zur
Renaissance arbeiteten. Der älteste
Teil an der Front stellt 15 Szenen aus
dem Neuen Testament dar (Andrea di
Jacopo d'Ognabene, 1316), rechts
sind 9 Darstellungen des Alten Testa-
ments bebildert (Leonardo di Giovan-
ni, um 1370), links erzählt derselbe
Künstler 9 Episoden aus dem Leben
des Apostel Jakobus. Pistoia war da-
mals eine wichtige Station der italieni-
schen Pilger auf dem Weg zu dessen
Grab in Santiago de Compostela
(Nordspanien), dem bedeutendsten
Wallfahrtsort des europäischen Mittel-
alters. Insgesamt 628 aus Silberblech
getriebene und teilweise vergoldete
Figuren hat man an der Altarverklei-
dung gezählt. Die beiden Propheten-
figuren links am Altaraufsatz soll
Bru-
nelleschi
(1450) geschaffen haben.
In der
linken Chorkapelle
verbirgt
sich hinter einem roten Samtvorhang
eine von Verrocchio begonnene und
von seinem Schüler Lorenzo di Credi
1585 vollendete
Madonna
zwischen
Zeno und Johannes; beiden wird auch
die Gestaltung des Grabmals für Kar-
dinal Niccolò Forteguerri beim linken
Seitenportal zugeschrieben.
haben, ehe er um 1300 um drei Ge-
schosse im pisanischen Stil erhöht
wurde (glaubt man Vasari, nach Ent-
würfen von Giovanni Pisano und Fra
Guglielmo da Pisa). Vollendet und mit
einem aus Ziegelstein gemauerten
Glockengeschoss versehen wurde der
67 m hohe Turm erst im späten 15. Jh.
Im
Innern
der dreischiffigen Kirche
fallen zunächst der offene Dachstuhl
und die romanischen Kapitelle ins Au-
ge. Das
Taufbecken
am Eingang wur-
de nach einem Entwurf von
Benedetto
da Maiano
gestaltet. Die wichtigsten
Ausstattungsstücke finden sich im
rechten Seitenschiff; gleich zu Beginn
das Grabmal des
Cino da Pistoia
, ei-
Fuorcivitas - gestreifte Ästhetik