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Rund um den Domplatz
werkszweige, in denen die metallver-
arbeitende Industrie von heute ihren
Ursprung hat.
Wegen ihrer Munitionsfabriken war
Pistoia im 2. Weltkrieg Ziel heftiger
Bombardements der Alliierten und er-
litt beträchtliche Zerstörungen. Heute
werden in den restaurierten Werkshal-
len Eisenbahnwaggons und Autos ge-
fertigt. Ihren Ruf als „grüne Stadt“ hat
sich Pistoia dank zahlreicher Baum-
schulen und Gärtnereien erworben.
Auf der weitläufigen Piazza del Duo-
mo konzentrieren sich religiöse wie
weltliche Repräsentationsbauten auf
engstem Raum einträchtig beisam-
men. Rechts der romanische Dom ne-
ben dem Palast der Bischöfe (mit dem
Informationsbüro der Stadt), schräg
gegenüber der Palast der Podestà ne-
ben dem Rund des getigerten Baptis-
teriums, auf der anderen Seite der
wappengeschmückte Palazzo del Co-
mune und links der mittelalterliche Ge-
schlechterturm Torre di Catilina , so ge-
nannt, weil Catilina 62 v. Chr. hier
(oder bei Cutigliano) gefallen sein soll.
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Orientierung
Das Herz der Stadt bildet die Piazza
della Sala. In den umliegenden Gas-
sen und rund um den schlichten Re-
naissancebrunnen mit dem Florentiner
Marzocco, einem eher gemütlich
dreinblickenden Löwen, der bei den
Pistoiesen Leoncino heißt - ein Demi-
nutiv, das einiges über ihre Einstellung
zu Florentinern aussagt -, findet der
Alltag mit täglichem Markttreiben
statt. Ein paar Schritte weiter und man
steht auf dem offiziellen Zentrum, der
Piazza del Duomo.
Die Straßenführung rund um die his-
torische Innenstadt richtet sich nach
dem Verlauf der römischen Befesti-
gung, der nächste Ring ( Corso Gram-
sci ) folgt dem Lauf des teilweise noch
erhaltenen Befestigungswalls aus dem
12. Jh. und wird wiederum von der
Stadtmauer aus dem 14. Jh. mit vier
Eckbastionen und der Fortezza einge-
schlossen. Außerhalb liegt die Neu-
stadt, so auch das Bahnhofsviertel
rund um die Piazza Dante, das im 19.
Jahrhundert entstand.
Duomo Santi Zeno e Jacopo
Als Ersatz einer mehrfach veränder-
ten frühchristlichen Kirche des 5. Jh.
begann man 1108 mit dem Bau des
Doms. Seine Baumeister orientierten
sich bei der gestreiften Marmorver-
kleidung und den Arkadengalerien
der Fassade an Pisaner und Luccheser
Vorbildern, ohne jedoch deren Reich-
tum und Vollkommenheit zu errei-
chen. 1311 setzte man eine Säulen-
halle vor die drei Portale, deren mitt-
leres Tonnengewölbe mit farbigen Ma-
jolika-Kassetten von Andrea della Rob-
bia geschmückt ist, von dem auch das
Madonnenrelief (1505) über dem Ein-
gang stammt. Die beiden Marmorsta-
tuen am Giebel stellen die Kirchen-
patrone San Jacopo und den Verone-
ser Bischof San Zeno (gest. 352) dar.
Der markante Campanile neben der
Domfront soll bereits als befestigter
Wachturm der Langobarden gedient
 
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