Travel Reference
In-Depth Information
ren nicht nur die Identifikation Sienas
mit dem Himmlischen Jerusalem, son-
dern führen zu ebenso eigenwilligen
wie ingeniösen Spielen auf verschie-
denen Ebenen.
Man betrachte z. B. Verhör Christi
und Petri Verleugnung (fünfte Tafel un-
ten links). Unten ein Innenhof; eine
Treppe und ein vorspringender Erker
verbinden halb naturalistisch, halb illu-
sionär mit einem Innenraum, der eine
offene (aufgeschnittene) Bühne ist.
Während im Hof Männer um ein Feu-
er sitzen und schwatzen, tritt eine
Magd hervor und denunziert Petrus
als Jünger Christi; während Petrus
noch mit abwehrender Geste leugnet,
schweift unser Blick zu dem gefes-
selten und von Soldaten umringten
Christus, der über ihm zum Verhör ge-
zerrt wird - zur gleichen Zeit und am
gleichen Ort, oder aber auch nur als
Projektion einer Lüge.
Aus nahezu jeder der 26 Szenen
gingen Dutzende von Schulwerken
hervor, von Simone Martini und den
Brüdern Lorenzetti bis zu jenem rätsel-
haften „Barna“, der den Dom San
Gimignanos ausmalen half. Die Signa-
tur am Fuß des Throns der Madonna
lautet: „Mutter Gottes, gewähre Siena
Frieden und langes Leben dem Duccio,
der dich gemalt hat“.
Im gleichen Saal noch ein Frühwerk
( Madonna di Crevole, 1283) und die
großartige Geburt der Jungfrau
(1342) von Pietro Lorenzetti. Von Duc-
cio inspiriert, wagte er es zum ersten
Der Dom, eine der schönsten gotischen
Kirchen Italiens
 
Search WWH ::




Custom Search