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lange wegen ihrer „unschicklichen
Blöße“ ins Museum verbannt gewe-
sen. Hübsch sind auch die intarsierten
Schränke des Antonio Barili.
Der sog. Piccolomini-Altar neben
dem Eingang zur Bibliothek entstand
bereits 1481. Die Statuen des
Paulus
und
Petrus
galten lange als frühe Wer-
ke Michelangelos (1501-1504), sie
sind zumindest nach seinen Entwürfen
gearbeitet. (Eintritt, s.
Museen
)
Eckstatuen sind Personifikationen der
Tugenden (zu lesen von der Apsis
aus):
Verkündigung der Geburt des
Täufers
von Jacopo della Quercia,
Ge-
burt
und
Predigt des Täufers
von Gio-
vanni di Torino,
Taufe Christi
und
Ge-
fangennahme Christi
von Ghiberti und
die hochdramatische
Enthauptung des
Täufers
Donatellos, der auch zwei der
Tugenden,
Treue
und
Hoffnung,
schuf.
(Eintritt, s. „Museen“)
Rund um den Dom
Krypta
Im Grunde keine „Krypta“, sondern
ein ehemaliger Hintereingang zur Ka-
thedrale, der im 14. Jh. bei den unvoll-
endeten Arbeiten zum „Neuen Dom“
verschüttet wurde und über ein halbes
Jahrtausend vergessen war, ehe er
1999 wieder entdeckt wurde. Erst seit
Ende 2003 der Öffentlichkeit zugäng-
lich. Von den 15 Säulen sind nur mehr
die Reste von zweien übrig.
Die farbenfrohen, lebendigen
Fres-
ken
(Judaskuss, Kreuzigung, Kreuzab-
nahme, Beweinung)
von Meistern der
Vor-Duccio-Zeit (um 1265-80) stam-
men von Guido da Siena, Guido di
Graziano, Rinaldo da Siena und Dieti-
salvi di Speme. Sehr hübsche
Flucht
aus Ägypten
mit einer Dattelpalme, an
anderer Stelle eine bizarre, nahezu
„ägyptisch“ bemalte Säule.
Links der Domfassade führt der
Vicolo
di San Girolamo
ins Gassengewirr der
Contrada Selva (Rhinozeros-Brunnen
und Renaissance-Kirchlein
San Sebasti-
ano)
, weiter hinunter (als einzige Quer-
verbindung zwischen zwei Terzi) bis
zum gotischen Brunnenhaus
Fonte
Branda
und über eine Treppengasse
wieder hinauf zur Kirche
San Domenico
.
Battistero San Giovanni Battista
Die Taufkirche (1316-1327) ent-
stand bei der Verlängerung des Dom-
chors, als wegen des abschüssigen
Geländes ein Unterbau nötig wurde.
Das von gedrungenen Pfeilern getra-
gene Kreuzgewölbe ist vollständig mit
Fresken
von Vecchietta und anderen
Künstlern (um 1450) bedeckt. Als ei-
nes der bedeutendsten Werke der ita-
lienischen Bildhauerkunst gilt das
sechseckige, von einer Marmorstatue
Johannes des Täufers gekrönte
Tauf-
becken
von Jacopo della Quercia
(1417-1429).
Die umlaufenden Bronzereliefs er-
zählen aus dem Leben des Täufers, die
Museo dell'Opera del Duomo
Das Museum wurde 1870 in einem
Teilabschnitt des unvollendet geblie-
benen
Duomo Nuovo
eingerichtet.
Vom Obergeschoss führen Treppen
zum
Facciatone,
dem Laufgang der
1355 aufgegebenen monumentalen