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te“ Stilleben. Vögel, Volieren, Schreib-
federn. Ein Hase wie von Dürer.
Grabmonument Kardinal Pedronis, ein
frühes Hauptwerk von Tino di Camai-
no (um 1317) und eine auf 1430 da-
tierte Grabplatte von Donatello. Eben-
falls von Donatello stammt die Bronze-
statue Johannes des Täufers (1457) in
der Mittelnische der Cappella di San
Giovanni Battista; die Fresken zum
Leben Johannes' sind von Pinturicchio
(1504, teilweise später übermalt).
Die Kanzel des Nicola Pisano
Sie gilt als das wertvollste Einzel-
stück des Doms. Zwischen 1265 und
1268 unter Mithilfe seines Sohnes
Giovanni und Arnolfo di Cambios ge-
schaffen, ist sie die zweite und viel-
leicht schönste der vier Kanzeln der Pi-
sani (Pisa, Baptisterium, 1259, Pistoia,
1298-1301, Pisa, Dom, 1302-1311).
Das achteckige Becken ruht auf eben-
so viel Säulen aus Granit, Porphyr und
grünem Marmor, von denen vier auf
Beute reißenden Löwen und säugen-
den Löwinnen stehen und die mittlere
von den Allegorien der sieben Künste
und der Philosophie getragen wird.
(Die „asymmetrische“ neunte Säule
wurde notwendig, die im 16. Jh. ange-
baute Treppe zu stützen.) Die Reliefs
der Brüstung verschmelzen ingeniös
Antike und französische Gotik und ge-
ben Stationen aus dem Leben Christi
wieder (Geburt, Anbetung der Köni-
ge, Flucht nach Ägypten, Kindermord
in Bethlehem, Kreuzigung und Jüngs-
tes Gericht). Bewundernswert leben-
dig die ausdrucksstarken Gesichter
und Charaktere selbst bei den engge-
drängten Massenszenen der Kreuzi-
gung (das entsetzte Zurückweichen
der Umstehenden) oder des Jüngsten
Gerichts (absolutes Chaos).
Libreria Piccolomini
Die Bibliothek, eine der prachtvolls-
ten der Renaissance, stiftete 1495 Kar-
dinal Francesco Piccolomini (der spä-
tere Papst Pius III.) zum Andenken an
seinen Oheim Enea Silvio Piccolomini
(1405-1464). Der überaus festlich von
Pinturicchio 1502-1509 freskierte
Saal erzählt in zehn Wandbildern von
den wichtigsten Lebensstationen des
großen Humanisten, Poeten und
Gelehrten, der im Alter von 41 Jahren
dem weltlichen Leben entsagte und
als Papst Pius II. die „Idealstadt“ Pien-
za aus dem Boden stampfen ließ. Der
Zyklus beginnt rechts oben mit dem
Aufbruch zum Konzil von Basel, zeigt
ihn als Dichter, den Kaiser Friedrich III.
in Frankfurt ehrt (Bild 3), als Erzbischof
Sienas (5) und seine Krönung zum
Papst (7), der in Mantua zum Kreuz-
zug gegen die Türken aufruft (8) und
Katharina von Siena heilig spricht (9).
Dekorativ und allenthalben wieder-
kehrend, selbst auf dem Fußboden,
der emblematische Halbmond des Pic-
colomini-Wappens. Die antike Mar-
morgruppe der Drei Grazien, 1500 in
Rom ausgegraben und von Francesco
Piccolomini käuflich erworben, war
Cappella Ansano
Die auf Höhe der Kanzel liegende,
dem hl. Ansanus (er soll im 3. Jh. das
Christentum nach Siena gebracht ha-
ben) gewidmete Kapelle birgt das
 
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