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Weine
Klassifizierung
Seit den 1990er Jahren gab es zahl-
reiche Veränderungen im italienischen
Weingesetz, dessen allzu traditionalis-
tisch gefärbte Vorgaben und Kriterien
hinsichtlich Rebsorten, Hektarerträ-
gen, Lagerung etc. immer wieder An-
lass zu Beanstandungen gegeben hat-
ten. Noch heute kann man sich auf
vermeintliche „Gütesiegel“ wie DOC
oder DOCG (Denominazione di Origi-
ne Controllata bzw. Controllata e Ga-
rantita ) nur sehr bedingt verlassen, da
sie im Grunde lediglich über die Her-
kunft eines Weines, aber wenig über
seinen Wert aussagen. „Solide“ und
„den Bestimmungen gemäß gemacht“
heißt noch lange nicht gut.
Weine, die aus anderen Trauben oder
anders zusammengesetzten Misch-
sätzen als den qua Weingesetz vorge-
gebenen gekeltert werden, so auch
die mit franz. Cabernet versetzten „Su-
per-Toscaner“, kommen daher nur als
(vermeintlich) simpler Vino da Tavola
auf den Markt. Neue Behelfskategori-
en, wie ITG (Indicazione Geografica Ti-
pica) helfen auch nicht weiter, da sie
zu unbekannt bleiben und die Büro-
kratie mit der Experimentierfreudigkeit
der Önologen nicht Schritt halten
kann.
Nicht mit Tafelwein zu verwechseln
ist der Annata (Jahrgangswein), der
jung getrunken werden sollte und
meist offen verkauft wird. Selbst der
billigste Sfuso („Fusel“) aus der Canti-
na für 1,10
Bereits im 10.-11. Jh. führten Mönche
der Abtei Vallombrosa den gezielten
Weinanbau in den Hügeln zwischen
Florenz und Siena ein, ehe ab dem
15. Jh. Adel und Signori zunehmend in
die Landwirtschaft zu investieren
begannen. Rot- und Weißweine wur-
den damals im fast gleichen Umfang
hergestellt. Die heute gebräuchlichen
Rebsorten wie der rote Sangiovese , die
Basis des Chianti sowie die Art und
Weise ihrer Vinifizierung (Mischver-
hältnisse, Gärungsmethoden etc.) wur-
den größtenteils aber erst im 19. Jh.
entwickelt. Auch wenn die bedeu-
tendsten Güter heute in erster Linie
für den Weltmarkt produzieren (und
die Preise dementsprechend in
schwindelerregende Höhen treiben),
gilt Wein in der Toscana nach wie vor
als Volksgetränk, wenn nicht sogar als
Grundnahrungsmittel . Ungenießbare
Tropfen gibt es daher selbst als Son-
derangebot im Supermarkt nicht (die
werden allenfalls für den Export zu-
sammengepanscht). Siehe auch Il Chi-
anti , S. 234.
Die bekanntesten Rotweine
Chianti (7 verschiedene Anbauzonen),
Brunello di Montalcino, Vino Nobile di Mon-
tepulciano, Morellino di Scansano.
Die bekanntesten Weißweine
Montecarlo, Vernaccia di San Gimignano.
pro Liter ist oft besser
(und nicht zuletzt verträglicher!) als so
manches Produkt, das im Laden das
Mehrfache kostet.
Jahrgänge
Nach dem eher mageren Durchschnitts-
jahrgang 2005 waren 2006 und 2007 sehr
gute Jahrgänge für alle toscanischen Weine.
 
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