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ren). Auf der anderen Seite „genießt“
man einen Wein natürlich schon ganz
anders, den man sozusagen an seiner
„Geburtsstätte“ besucht hat.
Bezugsquellen
Weinkenner und -liebhaber benöti-
gen kaum Ratschläge, wo und wie sie
an ihre guten Tropfen kommen. Unsere
praktischen Tipps richten sich primär
an Einsteiger und weniger Informierte,
und bleiben daher notwendig frag-
mentarisch (insbesondere was ausge-
sprochene Spitzenweine angeht).
Hier liefern überdies spezielle, jähr-
lich neu erscheinende Weinführer wie
Veronelli oder Gambero Rosso gute
Dienste. Selbst ausgesprochene Spit-
zengüter produzieren neben ihren
teuren und exquisiten Weinen oft
auch weniger „große“ Lagen oder Ge-
wächse (Mischsätze) zu durchaus er-
schwinglichen Preisen (um 6-10
Vin Santo
Der „Heilige Wein“ wurde ursprüng-
lich nur zu besonderen Anlässen ge-
macht und geht auf die bis in die Anti-
ke reichende Tradition zurück, Weine
aus bereits getrockneten („rosinier-
ten“) Trauben herzustellen.
Der süße bis halbsüße, nach getrock-
neten Aprikosen, kandierten Früchten
und Nüssen duftende Wein wird be-
vorzugt zum (oder nach dem) Dessert
zusammen mit toscanischem Mandel-
gebäck (Cantucci) getrunken.
).
Vorteil: Name und Prestige verpflich-
ten, sodass man selbst bei Billigpro-
dukten renommierter Fattorien schwer-
lich fehl gehen wird.
Fattoria oder Enoteca? Es versteht
sich, dass man bessere Weine nicht in
Läden kauft, in denen die teuren Trop-
fen im Schaufenster „ausgestellt“ statt
vernünftig gelagert werden. Ansons-
ten lohnen Preisvergleiche immer. Rein
finanziell betrachtet lohnt der Kauf auf
dem Weingut erst bei Abnahme von
mindestens einem Karton, da die Preis-
unterschiede zwischen Gut, Önothek
und Supermarkt meist nur rund 0,50-
1
Grappa
Abfallentsorgung auf Italienisch. Das
Kultgetränk hat in der Toscana zwar
keine Tradition, wird aber natürlich
gerne produziert. Und warum auch
nicht, wenn man aus einem Kompost-
haufen - denn nichts anderes ist Tres-
ter: Kerne, Stiele, Häute - etwas so
Gutes und Teures herstellen kann. Da
die Güte praktisch ausnahmslos von
der Destillierung abhängt (die darum
auch von Spezialisten und nicht etwa
von den Gütern selbst unternommen
wird), ist es im Übrigen ein teuer be-
zahlter Irrtum, ein Grappa aus Brunello
bürge bereits für Qualität. Auch an
Parfüms und Chemieunterricht ge-
mahnende Reagenzgläschen und Phi-
olen zeugen in der Regel eher von der
Geschäftstüchtigkeit der Hersteller als
von einem besonders vollmundigen
Inhalt.
pro Flasche betragen (und die Fat-
toria muss man schließlich erst anfah-
Buchtipp
Barbara u. Hans Otzen: Weinreiseführer
Toskana, Praxis-Reihe, R EISE K NOW -H OW
Verlag
 
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