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fektion aber ist sie unerreicht - quasi
das Werk eines antiken Giacometti
(Saal 22).
Es gibt noch viel zu sehen. Ein bla-
sierter Senator z. B., das Urbild eines
korrupten Politikers (Saal 19 No. 205),
eine Wildschweinjagd (14/321), das
moderne „Design“ von Palme und
Delfin neben dem Tor Thebens, das
wie der volterranische Arco mit drei
rätselhaften Köpfen geschmückt ist
(Saal 30, 2. Stock) - jeder wird seine
eigene Entdeckungsreise machen
(und dabei nicht vergessen, ab und zu
einen Blick auf die schönen Decken
und Böden des Palazzo zu werfen).
(550 m) für Bauten. Deutlich zu iden-
tifizieren sind ein Tempel aus dem
3.-2. Jh. und eine gewaltige rechtecki-
ge Zisterne (Piscina) aus der Zeit des
Augustus. Obwohl die Archäologen
ihr Werk noch nicht einmal vollen-
det haben, ist die Ausgrabungsstätte
zahlenden Besuchern vorbehalten. Im
Übrigen ist der Parco Archeologico
eine schöne Anlage mit schattigen
Bäumen zum Ausruhen und Pick-
nicken.
Porta all'Arco
„Ein tiefer alter Torweg, nahezu ein
Tunnel“ (D. H. Lawrence). Mächtige
Quader im Fundament, Reste der
Stadtmauer aus dem 4. Jh. v. Chr.,
darüber ein 6 m hoher Torbogen mit
schwerem, massivem Tonnengewölbe
- weder Römer noch mittelalterliche
Despoten vermochten dem gewaltigs-
ten Stadttor, das die Etrusker in der
Toscana hinterließen, etwas anzuha-
ben. Als die deutschen Besatzungs-
truppen es am 1. Juli 1944 sprengen
wollten, um die anrückenden GIs am
Vordringen zu hindern, strömten über
Nacht die Bewohner der Stadt herbei
und stopften es mit Felsen und Pflas-
tersteinen zu. Wenige Tage darauf
wurde Volterra befreit.
Bis heute ein Rätsel sind die drei in
den Bogen eingelassenen verwitterten
Köpfe. Wer will, kann in ihnen Zeus,
Juno und Minerva erkennen, doch
Zweifel bleiben bestehen. Nicht zu
zweifeln ist an dem herrlichen Blick
weit übers Land, an guten Tagen, sa-
gen zumindest die Einheimischen, bis
zum Meer.
Fortezza & Akropolis
Die nach der Unterwerfung Volter-
ras durch Florenz errichtete Fortezza
Medicea (1472) gilt als der größte Fes-
tungsbau der italienischen Renais-
sance. Dass die mächtige Rocca Nuo-
va mit dem gewaltigen, Il Maschio,
„das Männchen“, genannten Rund-
turm noch eine zweite Festung ein-
schließt, die Rocca Vecchia (1343) mit
dem Turm La Femmina, „das Weib-
chen“, wird freilich nur wenigen offen-
bar, denn die gesamte Anlage dient
noch heute als Hochsicherheitsge-
fängnis.
Auf der beim Bau der Rocca un-
genutzten Fläche, dem Piano di Castel-
lo, entdeckte man Anfang des 20. Jh.s
Ruinenfelder, die sich als Teile der
etruskischen Akropolis herausstellten.
Die ältesten Funde stammen aus dem
7. Jh.v. Chr., doch später nutzten auch
Römer und mittelalterliche Bischöfe
den höchstgelegenen Punkt der Stadt
 
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