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San Francesco
Der eindrucksvolle Freskenzyklus
Legende vom wahren Kreuz von Cen-
ni di Francesco (1410) beruht auf der
gleichen Vorlage (Agnolo Gaddis Zy-
klus von Santa Croce in Florenz) wie
Piero della Francescas fast 50 Jahre
später entstandenes Meisterwerk in
Arezzo. Der von Adams Sohn Seth am
Grab seines Vaters gepflanzte Zweig
vom Baum der Erkenntnis wird zum
wundertätigen Kreuz, das von den
Persern geraubt wird, ehe Kaiser He-
raklion es im Büßergewand nach
Jerusalem zurückbringt. Man beachte
die heimischen Balze, die hier die
Himmlische Stadt umgeben!
Von der Porta San Francesco fährt
man 1,5 km Richtung Pisa oder geht
zu Fuß (Via Borgo Santo Stefano und
San Giusto) bis zur etruskischen Porta
Menseri (erster Blick auf die Balze) und
weiter bis zum Gelände des Camping-
platzes (zweiter und bester Blick).
Am Ende des gleichnamigen Borgo
ragt die grandiose Fassade der Kirche
San Giusto auf. Trotz ihres betont
schlichten, „romanischen“ Äußeren
wurde sie erst 1627 als Ersatz für die in
den Balze verschollene Vorgängerin
erbaut (leider ist sie fast immer ver-
schlossen, ihre Schätze befinden sich
in den Museen der Stadt).
Balze
Die bis zu 100 m tiefen Brüche,
Schlünde und Grate an den Nord- und
Osthängen der Stadt - „als wäre ein
riesiger Steinbruch ins Gleiten gekom-
men“ (D. H. Lawrence) - sind entge-
gen landläufiger Meinung keine von
Menschenhand produzierten Erosi-
onserscheinungen, sondern liegen
quasi in der „Natur“ der porösen
Lehm- und Tuffsteinböden, die wie ein
Schwamm Feuchtigkeit aufsaugen und
bei anhaltender Dürre buchstäblich im
Innersten zerreißen. Die Erdrutsche
der Balze ( balza, Steilhang), die inzwi-
schen weitgehend gebannt scheinen,
verschlangen in der Vergangenheit
wiederholt ganze Häuser, Gehöfte
und Kirchen (wie den Vorgängerbau
von San Giusto) und führten auch zur
Räumung der Badia, die 1861 von den
Mönchen verlassen wurde, aber noch
heute an ihrem Platz steht.
Nekropolen
Das Nordtor des etruskischen Mau-
errings (Porta Diana oder Portone) ist
von der Porta Fiorentina in 15 Minuten
zu Fuß erreichbar. Geht man noch et-
was weiter, tauchen rechts der Straße
eine Reihe höhlenartiger Grabkam-
mern, die Ipogei dei Marmini, auf so-
wie (Wegweiser) zwei weitere Höhlen.
Viele der Urnen im Museo Guarnacci
stammen aus diesen Grüften, für den
Laien ist ansonsten herzlich wenig zu
sehen. Planungen für eine Rekonstruk-
tion der Grabstellen (und notabene für
ein weiteres Museum) sind in vollem
Gange.
Praktische Informationen i
Provinz: PI, Einwohner: 13.000
Info. Consorzio Turistico, Piazza dei Priori
20, Tel. 058 88 72 57. Tgl. 10-13, 14-18 Uhr,
So nur vormittags. www.volterratur.it.
Markt. Sa 8-13 Uhr. Viale F. Ferrucci.
 
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