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Ghibellinen
Salvucci
in die Höhe, der
erbittertsten Widersacher der Guelfen
Ardinghelli
am Zisternenplatz.
zu eine Kopie stellte er im gleichen
Jahr für den Hauptaltar von
Sant'Agos-
tino
her), eingerahmt von den groß-
artigen Figuren der
Verkündigung,
zwei der äußerst raren Holzstatuen des
Jacopo della Quercia
(1421). Richtet man
den Blick auf die Innenwand des Haupt-
schiffs, hat man die derb-drastischen
Höllenvisionen des
Jüngsten Gerichts
vor Augen. Die düsteren, manchmal
fast ins Groteske überbordenden Sze-
narien von Wollust, Ehebruch, Geiz
und Völlerei aus der Hand des Siene-
sen
Taddeo di Bartolo
(1393) lassen
bereits die Visionen eines
Hieronymus
Bosch
(1450-1516) aufblitzen.
Auch beide Seitenschiffe sind voll-
ständig freskiert. Die gewaltigen, auf
1356-1367 datierten
Szenen aus dem
Alten Testament
des
Bartolo di Fredi
im linken Schiff wurden im Lauf der
Jahrhunderte mehrfach übermalt und
weisen überdies noch heute Kriegs-
schäden auf, überzeugen aber durch
ihre naive Wucht. Der Zyklus beginnt
links oben mit der Erschaffung der
Welt - wirklich „wunderbar“, wie Eva
im 4. Bild
(Come Dio Fece La Prima
Donna)
der Rippe Adams entsteigt -,
des Weiteren erfahren wir von Moses
und Aaron, Hiob sowie Joseph und
seinen Brüdern. Man staune über die
„sagenhaften“ Tiere der Arche Noah
und des Turmbaus zu Babel - Elefan-
ten und Kamele, von denen der Maler
offenbar gehört, die er aber ersichtlich
nie selbst gesehen hat.
Collegiata Santa Maria Assunta
Die schmucklose Fassade der 1148
geweihten
Backsteinbasilika
wurde
nie verkleidet. Zwar beauftragten die
Florentiner 1456 Giuliano da Maiano,
den Chor zu verlängern und um ein
Querschiff mit Kapellen zu erweitern,
das Äußere jedoch ließen sie völlig un-
angetastet. Ihre wahre Pracht entfaltet
Mariä Himmelfahrt
erst in ihrem von
mächtigen schwarzweiß-gestreiften
Säulenreihen in drei Schiffe geteilten
Innern - auf den ersten Blick ein einzi-
ges gewaltiges Fresko. Fantastisch!
Beginnen wir mit der Innenfassade.
Über frei gelegten Überresten des Vor-
gängerbaus aus dem 8. Jh. prangt das
expressive
Martyrium des hl. Sebasti-
an
von
Benozzo Gozzoli
(1465, nahe-
Blick von der Torre Grossa, San Gimignano