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Die Fresken der Cappella Strozzi di
Mantua im linken Querschiff zeigen
anschaulich, wie sich die Menschen
des Mittelalters Hölle (rechts) und Pa-
radies (links) vorstellten. Der Zyklus
von Andrea Orcagnas Bruder Nardo di
Cione (1357) stellt einen deutlichen Tri-
but an Dantes Göttliche Komödie dar,
wie auch die neun Höllenkreise und
das Porträt des Dichters im Jüngsten
Gericht veranschaulichen. Von Orca-
gna selbst stammt der Altaraufsatz, in
dem Christus Petrus den Himmels-
schlüssel und Thomas von Aquin ein
Buch darreicht.
wie ein Fels in der Brandung, den Blick
wie ein Visionär ins Weite gerichtet;
über ihm beugt sich Noah aus der
Arche und empfängt von der Taube
den Ölzweig. Keiner weiß, wer er ist.
Noch einmal Noah - oder Cosimo
il Vecchio, als der Prototyp des Floren-
tiners? Die übrigen Fresken Uccellos
im Kreuzgang sind leider arg be-
schädigt, sodass nur noch Details
(Noahs Trunkenheit) zu erkennen sind.
Im Kapitelsaal, der sog. Spanischen
Kapelle (da sie 1540 dem Gefolge von
Eleonora von Toledo, der Gattin Co-
simos I. zur Verfügung gestellt worden
war), wird der Besucher mit einem der
größten Freskenzyklen von Florenz
konfrontiert. Andrea di Bonaiuti , auch
Andrea da Firenze genannt, hatte sich
1365 verpflichten müssen, den riesigen
Saal binnen zwei Jahren mit der Heils-
lehre des Thomas von Aquin und dem
segensreichen Wirken des Dominika-
nerordens auszumalen. An der rechten
Seitenwand sehen wir den Papst und
Kaiser Karl IV. vor dem Dom, der zu
dieser Zeit noch im Entstehen war.
Museo di Santa Maria Novella
Links vom Hauptportal befindet sich
der Zugang zum ehemaligen Kloster-
komplex mit dem Chiostro Verde. Der
„Grüne Kreuzgang“ leitet seinen Na-
men von Paolo Uccellos berühmtem
in terra verde , einem grünen Farbpig-
ment, ausgeführten Fresken ab, die u. a.
mit visionärer Gewalt von den Schre-
cken der Sintflut erzählen (um 1450).
Uccello, der sich von allen Renais-
sancemalern am intensivsten mit den
Wirkungen der Perspektive beschäf-
tigte, zeigt links, wie Noahs Arche auf
den Wogen treibt und Mensch und
Tier sich verzweifelt zu retten versu-
chen, während sie rechts bereits ge-
strandet ist und trostlose Zerstörung
herrscht: der aufgeblähte Torso eines
Kindes, eine Krähe, die einem Ertrun-
kenen das Auge aushackt. Beide Bild-
hälften haben einen gemeinsamen
Fluchtpunkt, es gibt keine sichtbare
Trennungslinie zwischen vor und nach
der Flut. In der Mitte steht ein Mann
Türme & Paläste
Seit Ende des 12. Jh.s waren sog.
Geschlechtertürme der Wohnsitz ad-
liger Familien in der Stadt. Aus Vertei-
digungsgründen eng aneinander ge-
baut, mit schmalen Pforten und weni-
gen, schießlukenartigen Fenstern, er-
reichten die zumeist quadratischen
torri aus Backstein Höhen bis 60 m
und mehr - je höher der Machtan-
spruch und die Prunksucht eines Fami-
lienclans, umso höher das befestigte
 
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