Travel Reference
In-Depth Information
Ghirlandaio und seiner Werkstatt (zu
der damals vermutlich der junge Mi-
chelangelo zählte) mit der Marien-
legende (links) und dem Leben Johan-
nes des Täufers (rechts) ausgemalt.
Wie die Fresken von Santa Trinità ver-
mitteln sie ein nahezu realistisches Bild
des höfischen Florenz (inkl. Porträts
bekannter Zeitgenossen), sofern sie
nicht lediglich den Vorwand für monu-
mentale perspektivische Palastarchi-
tekturen abgeben.
In der Cappella Gondi links vom
Hauptchor hängt Brunelleschis be-
rühmtes Holzkruzifix. Basierend auf
dem Studium antiker Skulpturen schuf
er in Antwort auf den Christus seines
Freundes Donatello (s. Santa Croce,
S. 142), den er als „grobschlächtigen
Bauern“ geschmäht hatte, einen eben-
so leidenden wie vergeistigten Hei-
land von ungewöhnlicher Intensität
(um 1410).
trägt die Aufschrift „Ich war, was ihr
seid, und was ich bin, werdet ihr sein“.
Die reich ausgestatteten, ursprüng-
lich gotischen Grabkapellen rund um
den Hauptchor zeigen, wie beliebt es
unter den einflussreichen Familien war,
es den Medici gleichzutun und sich in
einer großen Ordenskirche bestatten
zu lassen. Die Cappella Strozzi rechts
vom Hauptchor, in der Boccaccio um
1350 seine Novellensammlung Deca-
merone beginnen ließ, wurde nach
1487 von Filippino Lippi mit Szenen aus
dem Leben des Apostels Philipp und
des Evangelisten Johannes freskiert;
der unruhige, bemühte Stilwillen kün-
digt bereits den aufkommenden Ma-
nierismus an.
Die Hauptchorkapelle der noch be-
deutenderen Bankiersfamilie Torna-
buoni wurde 1485-90 von Domenico
Die Dominikanerkirche S.M. Novella
 
Search WWH ::




Custom Search