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Stockwerk höher, der zwar mit einem
nichts verhüllenden Wams, aber blick-
dichtem Röckchen angetan ist. Ein
weiteres Meisterwerk Donatellos ist
der Heilige Georg, den er um 1418 im
Auftrag der Zunft der Waffenschmie-
de für eine Nische von Orsanmichele
fertigte. Von dem Wettbewerb um die
Baptisteriumspforten (1401) sind die
Entwürfe von Brunelleschi und Ghiber-
ti zu sehen. Beide stellen die Opferung
Isaacs dar. Lorenzo Ghiberti gewann,
aber ob er wirklich die bessere Arbeit
vorlegte, darüber sind sich die Exper-
ten bis heute nicht einig.
Im Hauptsaal des zweiten Stocks
sind Werke von Andrea del Verrocchio ,
außer dem David vor allem die anmu-
tige Dame mit Blumensträußchen (um
1475), sowie farbig glasierte Terracot-
ta-Arbeiten von Luca und Andrea della
Robbia zu sehen.
Lucas Spätwerk Porträt einer Dame
(1465) könnte geradezu als Modell für
das Schönheitsideal seiner Zeit gelten.
Schon in dem frühesten dokumentier-
ten Werk orientierte sich sein erfolgrei-
cher Neffe Andrea am Geschmack der
Auftraggeber: seine ruhige Madonna
degli Architetti mit dekorativer Rosen-
umrahmung entstand für die Zunft der
Steinmetze, deren Werkzeuge er am
Sockel des Tabernakels abbildete.
det, erfuhr die Anlage im Lauf der Zeit
zahlreiche Erweiterungen, u. a. durch
Arnolfo di Cambio (um 1282) und im
17. Jh., als man die Kirche um 90 Grad
drehte und aus dem ursprünglichen
Lang- ein Querhaus machte. Gleich
links vom Kircheneingang an der Via
Dante besticht ein Frühwerk Filippino
Lippis, die Vision des hl. Bernhard von
Clairvaux (1484-86). Vom rechten Sei-
tenschiff führt ein verwinkelter Gang
zu dem verborgenen, doppelstöcki-
gen Chiostro degli Aranci, benannt
nach den Orangenbäumen, die einst
seinen Hof schmückten. Das Oberge-
schoss des im 15. Jh. entstandenen
Arkadengangs malte ein Schüler Fra
Angelicos, Giovanni di Consalvo, um
1435 in kunstvoll perspektivischen
Darstellungen mit Szenen aus dem Le-
ben des hl. Benedikt aus.
Dante-Viertel
Die kurze Via Dante Alighieri führt
in das alte und traditionsreiche Stadt-
viertel, das mit den Namen der Famili-
en Adimari, Cerchi und Donati verbun-
den ist. Auch Dantes Familie lebte hier.
In der Casa di Dante, einem mittelal-
terlich wirkenden Haus mit einem klei-
nen Museum, das Dantes Werdegang
dokumentiert, erblickte der Dichter im
Mai 1265 jedoch mit Sicherheit nicht
das Licht der Welt, denn es stammt
aus dem 19. Jh. Gegenüber in der klei-
nen, 1032 gegründeten Kirche Santa
Margherita könnte er aber tatsächlich
Beatrice Portinari zum erstenmal be-
gegnet sein. Sowohl seine idealisierte
Jugendliebe Beatrice wie auch Dantes
spätere Gemahlin Gemma Donati sind
Badia Fiorentina
Aus der Silhouette von Florenz nicht
mehr wegzudenken ist der charakteris-
tische eckige Spitzturm (1310-30)
der ehemaligen Benediktinerabtei, der
schon vor dem Campanile des Doms
das Stadtbild prägte. Um 978 gegrün-
 
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