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Orsanmichele
Der kompakte Bau an der Via
Calzaiuoli, der „Straße der Strumpf-
macher“, nimmt eine Sonderstellung
unter den Sakralbauten von Florenz
ein. Der seltsame Name geht auf das
ehemalige Kirchlein San Michele in
Orto (der hl. Michael im Garten)
zurück, an dessen Platz 1240 ein
Getreidemarkt mit einer offenen, mit
den Bildnissen des hl. Michael und der
Madonna geschmückten Halle ent-
stand. Nach einem Großbrand baute
man die Halle 1337-57 neu auf und
erweiterte sie um einen mehrstöcki-
gen Speicher, der auch blieb, als man
den Markt bald danach verlegte; die
Arkaden der Loggia wurden zugemau-
ert, und das Untergeschoss diente
fortan als Oratorium. Die Doppelfunk-
tion als Kirche und Getreidespeicher
hatte das Gebäude bis ins 16. Jh. hi-
nein.
Eingepfercht zwischen Straßen, oh-
ne die übliche Raum schaffende Piaz-
za davor, gleicht es noch heute eher
einem befestigten Palazzo als einer
Andachtsstätte.
in dieser Kirche bestattet. Die Ehe mit
Gemma soll in der Kirche San Martino
gegenüber dem unübersehbaren Tor-
re della Castagna geschlossen worden
sein, der ursprünglich zum Schutz der
Badia errichtet worden war, vor der
Fertigstellung des Palazzo Vecchio
aber auch kurzzeitig als Priorensitz
diente.
Fassade
Bereits 1339 erhielt jede Zunft die
Auflage, die Nischen zwischen den
damals noch offenen Arkadenbögen
mit einer Statue ihres Schutzheiligen
zu schmücken.
Ausgeführt wurde das Projekt erst
ab dem 15. Jh., dafür nahm aber fast
die gesamte Bildhauerelite von Florenz
daran teil. Wie in einem Museum spie-
geln die 14 Nischenfiguren der Fassa-
de die Entwicklungsgeschichte der flo-
Via Calzaiuoli mit Orsanmichele
 
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