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logna und zwei Barockbrunnen von
Pietro Tacca , auf der einen Seite die
Loggia von Brunelleschis Findelhaus ,
auf der anderen deren Nachahmung
durch Antonio da Sangallo für die Bru-
derschaft der Serviten, im Norden die
Allerheiligste Verkündigungskirche mit
dem siebenbogigen Portikus und im
Süden der Palazzo Grifoni mit seiner
außergewöhnlichen Ziegelfassade.
Dank zahlreicher Spenden verfügt
das Ospedale heute über Werke
berühmter Künstler wie Ghirlandaio,
Andrea del Sarto, Neri di Bicci oder
Botticelli, die in der Galleria über der
Loggia zu besichtigen sind (Eintritt).
Auf Ghirlandaios Altarbild Anbetung
der Könige (1488) für die Kirche des
Spitals sind unter den Anbetenden
auch zwei Findelkinder abgebildet.
Der zu seiner Zeit äußerst populäre
und viel beschäftigte Maler, in dessen
Werkstatt auch der junge Michelan-
gelo das Handwerk erlernte, hatte sich
verpflichten müssen, das Bild „eigen-
händig und in qualitätvollen Farben“
auszuführen. Die Lünette mit der
Verkündigung Mariens am Aufgang zu
der Galerie stammt von Andrea della
Robbia.
Ospedale degli Innocenti
1419 übertrug die Zunft der Seiden-
händler, der seit 1294 durch eine Ab-
gabe (2 Groschen pro Meter) die Für-
sorge für die gittatelli , ausgesetzte Kin-
der, anvertraut worden war, Brunelles-
chi die Ausführung eines Findelhauses.
Die unschuldigen Kleinen (innocenti)
konnten erst an einem Marmorbecken
und später (bis 1875) an einer Dreh-
türe, der ruota , an der linken Schmal-
wand der Loggia abgegeben werden
- schon war man die Sorgen um sie
los. Die dekorativen blauweißen Terra-
cottamedaillons Andrea della Rob-
bias in den Arkadenzwickeln der Log-
gia führen uns die hilflosen Wickelkin-
der geradezu charmant vor Augen. Je-
des Jahr wurden mehr als tausend
Säuglinge in Florenz ausgesetzt, häufig
genug unerwünschte Sprösslinge der
Magnaten oder des alles andere als
prüden Klerus. Die Kinder erhielten ei-
ne rudimentäre Erziehung als Kloster-
schüler bzw. Handwerker, bevor sie
das Findelhaus verließen. Die beispiel-
hafte Institution war die erste ihrer Art
in Europa und hat sich, als Waisenhaus
und Heim für ledige Mütter, bis auf
den heutigen Tag erhalten.
Santissima Annunziata
Als die Serviten, die „Diener Mari-
ens“, Mitte des 15. Jh.s dank eines
wundertätigen Verkündigungsbildes
zu Geld gekommen waren, gaben sie
den Ausbau ihres Oratoriums zu einer
großen Wallfahrtskirche in Auftrag.
Erlauchte Baumeister wie Leon Battis-
ta Alberti , der seine letzte Ruhestätte
in der Kirche fand, und Michelozzo be-
teiligten sich maßgeblich.
Den überdachten Vorhof für die Vo-
tivgaben der Pilger, den Chiostrino
dei Voti, verwandelten um das Jahr
1510 namhafte florentiner Künstler
wie Andrea del Sarto (4 Szenen aus
dem Leben des hl. Filippo Benizzi, An-
kunft der Drei Weisen, Geburt Mari-
ens), sein hochbegabter Schüler Rosso
Fiorentino (Himmelfahrt) und Jacopo
 
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