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Erklärung des Helgoländer Fischervereins
„Wir Helgoländer Fischer sind auf unserer Heimatinsel, um gegen die
Vorgänge der letzten Zeit zu protestieren, von denen wir unmittelbar
betroffen sind. Wir verwehren uns mit allem Nachdruck dagegen, daß
unsere Heimatinsel zum Tummelplatz parteipolitischer Propaganda
wird. Am allerwenigsten hat die FDJ das Recht, sich zur angeblichen
Vertreterin unserer Interessen zu machen.
Das Recht auf unsere Heimat ist vor der Welt unbestritten, sechs
Jahre nach Kriegsende enthielt man uns dieses elementare Men-
schenrecht noch immer vor. Die Aktion Helgoland, die aus den Rei-
hen der ersten Invasoren hervorgegangen ist, steht geschlossen hinter
uns. Unsere Existenz-, Fisch- und Hummerfanggründe liegen in unmit-
telbarer Nähe der Insel, deren Häfen wir als Schutz- und Anlaufstelle
dringend benötigen.
Wir wollen nicht tatenlos zusehen, daß die letzte für uns noch
brauchbare Hafenanlage durch weitere Bombenabwürfe und durch
rücksichtslosen Schrottdiebstahl unbrauchbar gemacht wird. Das uns
zugebilligte Recht, den Hafen als Schutz vor Sturm und Seegang an-
zulaufen, nützt uns nichts, wenn wir im Hafen fast regelmäßigen Bom-
benabwürfen ausgesetzt sind.
Wir rufen allen Menschen guten Willens in Deutschland und in aller
Welt zu: Helft uns in unserem gerechten Kampf um die Rückkehr auf
unsere Heimatinsel!
Das Recht ist unmittelbar, und Recht muß wieder Recht werden
auch für uns Helgoländer und auch für Deutschland und damit als
Grundlage für ein freies und geeintes Europa.“
Aus: „Cuxhavener Rundschau“ vom 31.5.1951
missliebige Mitbürger gerichtet, siehe Exkurs), und
eine ganze Schar von ihnen machte sich gleich
nach Ankunft vor der Inselküste, so als wäre alles
normal, symbolträchtig an den Fisch- und Hum-
merfang. Konnte man unter diesen Umständen
noch Bomben auf die Insel abwerfen? Nicht mehr
lange, erwies sich. (Obwohl der britische General
Robertson noch 1949 in der „Festung Helgoland“
aus unerfindlichen Gründen eine „Gefährdung
Europas“ gesehen hatte.) Die Einsicht, dass das Ei-
land im Frieden mit militärischen Mitteln nicht ge-
gen gewaltlose Besetzungen zu halten war, veran-
lasste den britischen Hochkommissar Sir Ivone
 
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