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Kirkpatrick, sich bei seiner Regierung zugunsten
Helgolands gegen die Betonköpfe ein- und durch-
zusetzen. Am 1. März 1952, fast sieben Jahre
nach Kriegsende und nachdem diesem Datum
noch im Februar ein Bombardement vorausge-
gangen war, wurde Helgoland frei. Jetzt hatten
die Politiker wieder das große Wort und alles
schon vorher gewusst.
Wieder-
aufbau
Die Neuentstehung Helgolands geriet noch 1952,
im Jahr der Freigabe, in Bewegung, und schon im
gleichen Jahr, kaum dass die letzten Blindgänger
halbwegs beiseite geräumt waren, lag das erste
Bäderschiff vor der Insel auf Reede. Es war die
„Rudolf“ der Cuxhavener Reederei Cassen Eils,
und eine Hin- und Rückfahrt kostete damals 12-
15 DM. Flugs wurde auch ein architektonischer
Wettbewerb für den Wiederaufbau ausgeschrie-
ben. Was die Glanzleistungen angeht, die in die-
sem Zusammenhang das Licht der Welt erblick-
ten, so kann man sagen: Es hätte schlimmer kom-
men können. Die riesigen, Flugplatzterminals äh-
nelnden Stahl- und Glaspaläste, wie sie zum Bei-
spiel der Architekt Hans Scharoun in Szene setzen
wollte, fanden in den Augen der Inselplaner Gott
sei Dank keine Gnade. Doch auch so wurde die
einstige Beschaulichkeit, die den ganz großen
Reiz der Insel ausgemacht hatte, nicht wieder her-
gestellt. Zwar waren Spuren eines mediterranen
Ambientes - verwinkelte Gässchen, zum Schutz
vor dem immerwährenden Wind dicht aneinander
geschmiegte kleine Häuser, viel Grün - bis ins 20.
Jahrhundert hinübergerettet worden, und sogar
noch über den 1. Weltkrieg hinaus. Aber alles dies
war den Bomben des zweiten Krieges zum Opfer
gefallen - für immer. Keiner sage indes, ein von
Gedankenlosigkeit getragener Bauboom hätte
Der erste Schultag nach dem 2. Weltkrieg!
 
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