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Helgoländer Briefmarken
Unter britischer Ägide gab Helgoland, beginnend 1867, eigene Brief-
marken heraus, nachdem dort zuvor etwa fünf Jahre lang Hamburger
Ausgaben verwendet worden waren. Die meisten, hübsche, aber
recht anspruchslose Darstellungen, waren mit einem zentralen Relief
der Königin Victoria geschmückt, einige weitere mit dem Inselwappen
und numerischen Motiven. Obwohl die Ausgabestätte auf Englisch
„Heligoland“ lautete und die Marken die britische Herrscherin abbil-
deten, lautete die Währungsangabe „Schilling“ (statt Shilling), denn es
handelte sich um die Hamburger Kurantwährung. Philatelistisch wer-
den die Helgoländer Marken denn auch dem altdeutschen Sammel-
gebiet zugeordnet und sind in jedem entsprechenden Katalog zu fin-
den. Als 1875 die deutsche Reichswährung auf der Insel eingeführt
wurde, änderte sich die Wertangabe zweisprachig in Farthing (bzw.
Pence) und Pfennig. Versteht sich, dass die meisten Helgoland-Mar-
ken heute Raritäten von hohem Wert sind. Einige sind sogar sehr, sehr
teuer - Tausende von Euro.
Insgesamt gelangten lediglich 20 Helgoländer Marken zur Ausga-
be. Wer sich damit brüsten möchte, „eine komplette Sammlung“ zu
besitzen, muss jedoch weitaus tiefer jenseits dieser 20 schürfen. Ru-
dolf Mensendiek, der auf der Insel das Restaurant Bielefelder Hof be-
treibt, besitzt eine Kollektion, die sich über mehrere Alben verteilt. In
ihnen befinden sich nicht nur die O-Ausgaben, sondern sämtliche
Abarten, Ganzsachen, verschiedene Stempel, Fehl- und Neudrucke,
unter letzteren sogar ein kompletter Bogen mit einer kopfstehenden
Mittelprägung der Victoria. Eine Kuriosität, wenn auch nicht von ho-
hem Wert. Denn bei Übernahme der britischen Post durch das Kai-
serreich im August 1890 gerieten zahlreiche Druckstöcke der Ori-
ginalmarken in private Hände, worauf fleißig Neudrucke produziert
 
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