Travel Reference
In-Depth Information
Basisökonomie der Insel Helgoland gegründet,
geriet mit seinen Mitinsulanern bald in Streit.
Denn er, obwohl alles andere als ein Dummkopf,
war wohl ein Schwarmgeist, der die Insel sogar
mit Tahiti verglich - eine Anschauung, die von
manchen Literaten, einschließlich
Heines,
bereit-
willig übernommen wurde; sie waren halt noch
nicht in der Südsee gewesen. Außerdem hatte
Sie-
mens
große Pläne, größere als die nüchtern den-
kenden Halunder wohl hinzunehmen bereit wa-
ren, denn sie schickten ihn, den politisierenden
Schiffszimmermann, als Abgesandten nach Lon-
don, damit er „aus dem Kinken“ (siehe „Nordsee-
deutsch“) war. Dort starb er 1849 an der Cholera.
Später erinnerten sich die Helgoländer an seine
Verdienste und setzten ihm ein Denkmal, das man
heute auf der Kurpromenade am Nordosthafen
bewundern kann. Jenes des
Hoffmann von Fallers-
leben
grüßt Ankömmlinge direkt am Kai.
Tüchtiger
Gouver-
neur
1872
wurde das
Seebad Gemeindeeigentum,
nachdem sich der energische und beliebte Gou-
verneur
Sir Henry Fitzhardinge Maxse
dafür ein-
gesetzt hatte, der dann auch prompt den Posten
eines „Kurdirektors“ ehrenhalber einnehmen durf-
te. Schon vorher (1830) war eine
Spielbank
ent-
standen, deren Profite gemeinnützigen Zwecken
zugute kamen. Alles in allem war diese Phase der
Helgoländer Lokalwirtschaft eine recht gedeih-
liche.
Maxse
ließ
Fremdenheime
bauen, deren
hübscher englischer Kolonialstil die Besucher ent-
zückte und als „typisch helgoländische“ Architek-
tur zu einem Begriff geriet. Natürlich wollte man
auch auf das damals übliche
„Conversations-
haus“
nicht verzichten, das die Helgoländer „de
Beers“, die Börse, nannten, denn aus einer sol-
chen war es ursprünglich hervorgegangen. Außer-
dem wurde ein
Warmbadehaus
konstruiert und
sogar eine
Schwimmhalle,
mit welcher der Gou-
verneur
Maxse
seiner Zeit um einiges voraus war.
Selbst ein
Theater
stellte der tatendurstige Englän-